Völklinger Rathaussturm: „Unn Christiane, Du mit Deinem Bauleiter-Helm“
#Völklingen. Zimperlich gingen die Völklinger Narren beim diesjährigen Sturm auf`s Neue Rathaus nicht zur Sache. Oberbürgermeisterin Christiane Blatt hatte den Narrengesellschaften den Zutritt zum Verwaltungssitz mit einer Baustellen-Barriere verwehrt. Ihre Begründung lautete, Baustellen im Haus gebe es schon genug und noch mehr närrisches Durcheinander würde die Beamtenhochburg nicht vertragen. Beeles, Braddler, die AGH, Hoch das Bein und Rosselanos ließen sich von dieser Argumentation nicht beirren und verlangten konsequent und mit gereimtem Sprachschatz die Herausgabe des Rathausschlüssels.
Auch von Bürgermeister Christof Sellen wollten sich die im Vorfeld bereits heißgetrunkenen Angreiferinnen und Angreifer nicht erschrecken lassen(„Würd` der sich gudd als Baggerfahrer mache“). Gestärkt durch ihren Forbacher Kollegen Laurent Kalinowski, dem sein Bauhelm mit Gelb-Weste ausgesprochen gut stand, versuchte Christiane Blatt Zeichen zu setzen gegen die Machtübernahme der übermächtigen Narren: „Ich bin doch grad erscht e dreiviertel Johr drin – unn jetzt wieder rausgehn, macht für mich gar kenn Sinn.“ Auch der Versuch der „Drei von der Baustell“, die Narrenschar mit ein „paar Baubier“ zu bestechen, fruchtete in dem karnevalistischen Durcheinander wenig, bei dem dann Kanonen aufgefahren wurden: „Die härtere Bandage mit der Schussanlage“ nahmen die Angreifer jetzt für sich in Anspruch.
Noch ein letztes Mal regte sich bei den drei behelmten und beamteten „Rathausführern“ frecher Widerstand. „Das Schüssje ist ganz schnell verpufft – es gab nur e Hauch vom Kanonenduft“, zeigte sich Christiane Blatt tapfer, gab aber vor der ganz großen Keilerei letztendlich mit Schmatzer für die Narren „klän bei“ und wurde sogar in die Faasend-Riege aufgenommen. Gefeiert wurde anschließend gemeinsam in der Narrenhochburg des Neuen Rathauses. Bis Aschermittwoch – denn dann iss jo alles…….