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Die Geschichte der Stadt Völklingen : Seite 9 von 25 : Völklingen im Wandel

Die Geschichte der Stadt Völklingen

ab 1660:
Wiederbevölkerung Völklingens.

1672:
Neuaufzeichnung des Völklinger Bannes.
Die Martinskirche wurde notdürftig repariert.
Ein neuer Krieg bringt neue Einquartierung (LII. S.49)

1677:
Der Herzog von Lothringen zieht mit einem Teil der kaiserlichen Armee von Wallerfangen kommend über Völklingen – Saarbrücken – Kaiserslautern zum Elsaß.
Erneute Teuerung und Hungersnot.

1678:
Französische Besatzung unter Kriegskommissar de la Goupilliere in Völklingen.

1679:
Friede in Nymwegen. In seinen Reunionen beginnt König Ludwig XIV. einzusammeln, was einmal in französischer Hand war. – Die Franzosen vertreiben die ev. Pfarrer. Eine kath. Regierung wird wieder eingeführt. (LII. S.50)

1680:
Der französische Sonnenkönig kommt mit der Königin, dem Dauphin, dem Herzog von Orleans und großem Gefolge von Saarbrücken über Völklingen nach Saarlouis. (X S.29)

Völklingen 12 Familien, Wehrden und Fürstenhausen je 5 Familien.

1681:
Ein „Aveu et denombrement“ zählt die Rechte des Saarbrücker Grafen in Völklingen auf. Erwähnt wird u.a., daß Völklingen einen Bannofen hat (Gemeindebackofen, dessen Benutzung verpflichtend ist und gebührenpflichtig) einen Hof mit Schweizerei, mit Äckern und Wiesen, die 60 Wagen Heu bringen. Die Völklinger sind verpflichtet, Weinfuhren zu leisten und die Schloßbrücke in Saarbrücken zu unterhalten (XLII. S.56)

1682:
1682 beginnen wieder die Aufzeichnungen der kath. Pfarrei Völklingen. Das eigentliche Kirchenbuch dieser Zeit beginnt erst 1664. Katholiken und Protestanten benutzen die Kirche gemeinsam. Bei Neugründung der kath. Pfarrei finden sich 66 Katholiken vor, denen sich 109 Konvertiten anschließen. (XLII. S.55)

1683:
Ein Güterverzeichnis der Grafschaft Saarbrücken zählt zum Völklinger Hof den Hof Völklingen, Knausholz, Forstenhausen, Wehrden, Geislautern und Spittel.
Der Hof hat in Völklingen eine „Molkerey“ und eine „Schweizerei“.

1684:
Offizielle Wiedereinführung der katholischen Konfession in Völklingen. Die Martinskirche wurde Simultankirche, d.h., beiden Konfessionen zur Verfügung gestellt. Am 17. Dezember hielt der Wadgasser Prämonstratensermönch Godelfricus Bleymann den ersten katholischen Gottesdienst, 1686 wurde er der erste katholische Pfarrer.
Viele Katholiken zogen nach 1660 in die entvölkerte Grafschaft Saarbrücken; sie wurden von den protestantischen Grafen nicht nur geduldet sondern als Steuerzahler sogar dringend benötigt. Außerdem hielt der französische König Ludwig XIV. die Grafschaft Nassau-Saarbrücken von 1679 bis 1697 besetzt und förderte den katholischen Glauben.

1688:
61 Familien am Völklinger Hof, von denen 47 katholisch, 9 evangelisch und 5 reformierten Glaubens.

1697:
Der Saarbrücker Graf wurde durch den Frieden von Ryswick wieder in seine alten Rechte eingesetzt. Eine Klausel im Vertrag sicherte aber den Katholiken freie Religionsausübung. Die Katholiken in Völklingen nun wieder in der Minderheit, und die Protestanten teilten sich weiter die Martinskirche und hielten dort abwechselnd Gottesdienst. Das Kirchenvermögen verblieb aber ausschließlich in protestantischen Händen.

1701-1713:
Dies war die Zeit des spanischen Erbfolgekrieges. Um bequemer und schneller über die Saar bei Wehrden setzen zu können bauten die französischen Truppen damals eine Holzbrücke von der es heißt, dass sie bis 1731 vorhanden, aber dem Verfall nahe war.

1705:
Das erste Schulhaus für protestantische Schüler wurde errichtet.

1708:
„Bouser Bannbegehung zwischen Bous und Völklingen. Anno 1708 d. 12ten Aprilis ist der Bouser Bann begangen worden mit Beyseyn des H.Stutz als Sevretarius der Cantzley Saarbrücken und H. Hoffmann als von Ihre Gräflichen Gnaden von Saarbrücken expresse dazu deputirten, und die ganze Gemeind Bous und Völcklingen. Ebenmäßig In Nahmen des Gotteshauß Wadgaßen von Ihro Hochwürden H.Prälaten Pfr.Patre Conrado Piscator Seniore der gemeldten Abbtey und P. Georgio Cleber Procuratore, wie folgt.
Erstlich hat man angefangen an der Saar oben an der pfaffenwieß gegen den stein-Bruch und den Berg hinauf, oben langst dem Hochgericht, dahin über den Weeg der Hochfuhr nach biß an die reih Eichbäum, denselben herumb nach biß auf die Marck, welchen oben gespalten ist, eben selbiger Marck steht ein alter Buchenstock, welcher gezeignet ist mit einem lateinischen -W und einer Wolfsangel, imgleichen mit selbigen Zeichen ist auch anjetzo gezeichnet worden nechst gegen der Marck eine Buch, weilen der stock oben der Marck anfanget abzugehen. Von selbiger Marck richt die Thält hinunter, und den Hübel hinauf, allda steht wiederumb eine Marck. Ein wenig hernach steht wiederumb Einer, und stehen die Marcken, deren noch mehr folgen nicht weit voneinander; unter welchen weilen zwo etwas weiter stehen als die andere, hat man allein um erster und leichter die Marcken zu finden eine Buch gezeignet und also fort bis auf die dreybänniche Marck so teilet Bouser Bann, Völcklinger und Püttlinger, von der dreybänniger Marck richt den Graben hinauf bis auf eine Marck, allwo man pflegte die Seehölzer zu nennen, und fangen allda an die püttlinger Rothecken. Und also auf die linke Hand langst die rothheck hinunter so weit der Wald sich erstrecket, weilen die rothhecken den Bouser-Bann von dem Völcklinger unterscheiden, hernacher biß auf den püttlinger Weeg so von Bous herkommt, unten an dem Weeg gar nicht’weit steht eine Marck, von derselben etwas weiter herauf nechst unter dem püttlinger Weeg steht wiederumb Eine da von dannen oben an der Winter wieß, allwo Eine auch gezeignet mit einem W und einer Wolfsangel die auch erhunter allda ist gezeignet eine Buch von der Buch zu dem rothen graben den rothen graben herunter biß auf eine gezeigte Buch und also weit der Wald sich streckt und auch meer Büchen gezeignet biß auf die streitbare platz wo der Weeg hinter geth auf Oerlen allso gezeignet ist die Haamboch.“ (Ph.Rupp, Saarbrücker Zeitung 2.2.71)

1719:
Graf Carl Ludwig verkauft die Völklinger Schweizerei, „nachdem man von derselben schlechten Nutzen gezogen!“

1730:
Errichtung eines neueren, größeren ev. Schulhauses (XLII. S.140) Die ev. Kinder von Geislautern und besuchen die Schule in Füstenhausen (XLII. S. 141) – Völklingen zählt 60 Familien.

1734:
Bau der Straße Völklingen-Bous.

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