Berührend und sehr emotional eröffnet die große Installation von Christian Boltanski in der Sinteranlage der Völklinger Hütte einen neuen Zugang zum Thema Zwangsarbeit. 11.974 Männer, Frauen und Kinder aus 20 Ländern waren während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiter in der Völklinger Hütte registriert. 261 von ihnen verloren ihr Leben, darunter 60 Kinder und Kleinkinder. Die Menschen stehen mitten in den eng gestellten Wänden des Archivs der Erinnerungen, das aus unzähligen aufeinander gestapelten Archivkisten besteht, hier und da ist eine Nummer zu erkennen, schwarze Hosen und Jacken formieren sich zu einem Kleiderberg. Die geflüsterten Namen der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die aus allen Ecken der Installation erklingen, lösen einen Schauer aus. Schlagartig versetzt die Installation von Christian Boltanski in eine andere Welt.