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Fenne - Der kleinste Stadtteil Völklingens : Seite 2 von 4 : Völklingen im Wandel

Fenne – Der kleinste Stadtteil Völklingens

1766:
Die fürstlichen Berginsprktoren Engelcke und Jacobi hielten in einem Befahrungsbericht fest, „dass bei der Stangenmühle am Fuße des Berges vom Müller Kohle erschürft werde.“
Später wurden noch zwei Stollen angelegt, der Stangenmühler- und der Röthelstollen. Sie wurden 1825 stillgelegt. Der Stangenmühlerstollen wurde noch bis 1880 für die Einfahrt der Bergleute genutzt.

1778:
Den Fenner Hof erwerben der Kommerzienrat Thomas Röchling und sein Bruder Hofrat Johann Jakob Röchling für 5 300 Gulden. „Actum auf der Fennerschweizerey den 22. Dezember 1778.“ – Das eigentliche Hofgebäude, bestehend aus Hofhaus, Scheuer und Stallungen nimmt eine Fläche von 1 1/3 Morgen und 9 1/ 2 Ruten ein. Das Gartenland bei dem Hofhaus umfaBt 2 3 / 4 Morgen und 14 1/ 2 Ruten. An sonstigen Wiesen gehören zum Hof: Die groBe Wiese bei dem Hof nach Abzug einer Trift in der GröBe von 97 1/ 8 Morgen 10 Ruten. An Ackerland insgesamt 52 Morgen. – Auf der Urkunde werden erwähnt Peter Hafner von Fürstenhausen und die Gemeinsleute Georg Klein, Georg Wagner und Sebastian Knoblauch (XLII. S.66).

Erster Municipalagent (Ortsvorsteher) in Fürstenhausen: Georg Frantz (XL. S.30).

1806:
Die Stangenmühle, früher Gehlenbacher Mühle, wird dem Klarenthaler Bann, die Fenn dem Fürstenhauser Bann zugeteilt.

1812:
Dekret Napoleons I.: Herrn Nicolas Pfend, Grundbesitzer, wohnhaft in l’Hopital, und seinen Gesellschaftern, Eigentümern der Glashütte von st. Nikolaus im Dorfe Karlsbrunn, Gemeinde Ludweiler gelegen, Arrondissement Saarbrücken, Departement de la Sarre. und deren Inbetriebnahme durch Herrn Daubert. den alten Eigentümer, durch kaiserliches Dekret vom 10. August 1809 genehmigt wurde, wird erlaubt, diese Glashütte in die Gemeinde Fürstenhausen gleichen Arrondissements zu verlegen, und zwar auf das Gelände das zum Hofe „die Fenn“ gehört. (LIII. S. 101)

Im Jahr 1813 wird die Glashütte gegründet.

1815:
Oie französischen Herren der Glashütte geben nach der Angliederung der Saar an Preußen die Hütte auf.

1818:
Die Fabrikantenfamilie Dern erwarb die Glashütte (XLI. S. 29) , da nach der preußischen Machtübernahme an der Saar die französischen Besitzer das Interesse an der Hütte verloren hatten. Die neuen Inhaber beklagten sich bald über die ungünstige Auftragslage der Hütte: Der alte Absatzmarkt in Frankreich war verloren, und neue Märkte im deutschen Raum mussten erst aufgebaut werden.

1820:
Zu Beginn der zwanziger Jahre erwarb die Schönecker Glasmacherfamilie Raspiller die Hütte und unter Matthias Raspiller erlebte das Unternehmen seine erste Blütezeit. Die wachsende Hütte zog immer mehr Glasmacher aus dem nahen Lothringen an, die sich in der Nähe der Glashütte ansiedelten.

1827:
Erwefterung der Glashütte. Sie arbeitet mit 2 Öfen. (LVIII. S. 104)

1830:
„Fürstenhausen, ein Dorf am Einfluß des Rosselbachs (in die Saar mit dem Bauerngut Fennerhof, der Stangenmühle, 53 Feuerstellen, 462 Einwohnern und einer Glashütte, die weißes Glas, Caraffen-Glas, geschliffenes Glas, Kristall usw. fabriziert“. (LXVI.)

1843:
Aus einer Mitteilung geht hervor, dass Villeroy, Boch, Karcher&Co sowie eine Witwe Röchling aus Versailles, Mitinhaber der Fenner Glashütte waren. Geleitet wurde das Unternehmen von H. und A. Rasliller, nachdem Matthias Raspiller Weihnachten 1826 beim Übersetzen über die Saar ertrunken war.
Die Raspillers waren auch Teilhaber an der 1841 gegründeten Glashütte in Wadgassen. Erst 1883 ging der Wadgasser Betrieb in den alleinigen Besitz der Familie Villeroy & Boch über.
In Fürstenhausen und Fenne gibt es 4 Wirtschaften. Auf der Säuferliste steht 1 Person (XLII. S. 128)

1852-58:
Die Glashütte arbeitet nun mit 3 Öfen, 1855 zählt sie 73, 1858 112 Arbeiter. (XL.,XLI.,XLII., LXVI.)

1860:
Eine Aufstellung der Hüttenleitung vermerkt 115 Beschäftigte, 3 Öfen mit 124 Häfen und 7 Stühlen in der Glasschleiferei. Fabriziert wurde Tafel- und Flaschenglas.

1868:
Fenne allein zählt 37 Häuser, 48 Haushalte, 282 Einwohner (LXVI. s.104).

1870:
Die Glashütte, und damit der Ort expandierte in den kommenden Jahren immer weiter:
1870 – 250 Beschäftigte
1875 – 285 Beschäftigte
1886 – 420 Beschäftigte
Um 1890 betrug die Gesamtproduktion der Hütte 1.481.218 kg Glas.

Glaserhäuser

Glaserhäuser (A.Hell 2002)

1883:
Der Fenner Hof ging in den Besitz der Tierarztwitwe Willach über. Unter ihrer Leitung wurden neben der Landwirtschaft, eine Marmelade- und Sauerkrautfabrik betrieben und dort der erste „Fenner Harz“ hergestellt.

1884:
Bau des neuen Glasmagazins und der Seilbahn nach „Obervölklingen“ (Heute: Luisenthal).

1888:
In Fenne wurde eine katholische Volksschule mit einer Klasse und Dienstwohnung erbaut. Die ersten drei Jahrgänge besuchten von nun an die Fenner Schule, während die älteren Jahrgänge weiterhin nach Fürstenhausen zur Schule gingen.

1895:
Die Schule wurde ausgebaut
Fenne zählte 709 Einwohner.

1897:
Baubeginn einer Brücke nach Obervölklingen (Luisenthal).

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