Staatssekretär Stephan Kolling: „Kein genereller Ausschluss von der Blutspende mehr für homosexuelle Männer – weg von genereller Verurteilung, hin zu individueller Risikobetrachtung“
#Saarland. Das Saarland wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, den von den Betroffenen berechtigt als eine Diskriminierung empfundenen Dauerschluss von Homosexuellen von der Blutspende zu beseitigen. Gesundheitsstaatssekretär Stephan Kolling erklärt: „Unter Wahrung der Sicherheit der Empfänger setzen wir uns mit großem Engagement auf allen Ebenen dafür ein. Wir müssen wegkommen von einer generellen Verurteilung von Menschen, die gleichgeschlechtlich zusammen leben und hin zu einer Risikobetrachtung. Nicht die sexuelle Orientierung darf als Ausschlusskriterium gelten, sondern die individuelle Gefährdung.“
Die Bundesärztekammer hat das Verfahren zu einer grundsätzlichen Novellierung der Hämotherapie-Richtlinie eingeleitet, den Arbeitskreis „Hämotherapie“ berufen und mit der Erarbeitung beauftragt. Im Rahmen der Novellierung sollen auch die offenen fachlichen und rechtlichen Fragen zu Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) geklärt werden.
Staatssekretär Stephan Kolling: „Es soll kein genereller Ausschluss von der Blutspende mehr geben für Männer, die Sexualverkehr mit Männern haben. Ein neuer Fragebogen ist daher notwendig. Aufgrund von Verbesserungen diagnostischer Methoden zum Schutz der Patienten und Patientinnen, die Blutspenden erhalten, ist ein lebenslanger Ausschluss von homosexuellen Männern grundsätzlich nicht mehr gerechtfertigt. Bisherige Sicherheitsstandards sollen aber weder aufgegeben noch Europäische Vorgaben außer Acht gelassen werden. Oberster Grundsatz bei der Blutspende ist es und muss es bleiben, den Empfänger von Blut und Blutprodukten vor einer Infektion zu schützen. Dafür wird sich auch das Saarland einsetzen und gleichzeitig weiterhin an Lösungsansätzen zur Umgestaltung des Dauerausschlusses bei MSM mitarbeiten, die auf Seiten der Betroffenen nicht weiter als diskriminierend empfunden werden. Wir werden das auch bei der Gesundheitsministerkonferenz im Sommer erneut zum Thema machen.“