Saarländische Industrie 2019 deutlich geschwächt
#Saarland. Die saarländische Industrie kann sich der zunehmenden Konjunktureintrübung nicht entziehen. Die seit Monaten anhaltende wirtschaftliche Nachfrageschwäche schlägt sich deutlich im Jahresergebnis nieder. Nach Mitteilung des Statistischen Amtes des Saarlandes erwirtschafteten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes 2019 einen Gesamtumsatz von 26,2 Mrd. Euro. Gut die Hälfte davon entstammt dem Auslandsgeschäft.
Während der Inlandsabsatz um 3,0 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro zurückging, sank der Export um 4,9 Prozent auf 13,3 Mrd. Euro. Insgesamt verbuchte das Verarbeitende Gewerbe ein Umsatzminus von 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Flaute hat fast alle Branchen gleichermaßen getroffen. Die Betriebe der Metallerzeugung und Metallbearbeitung litten an internationalen Stahlüberkapazitäten sowie an sinkenden Preisen. Die Umsätze verringerten sich gegenüber dem Vorjahresergebnis um 7,8 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro. Bei den Herstellern von Metallerzeugnissen brachen die Erlöse um 9,4 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro ein. In beiden Branchen fielen die Auslandsgeschäfte um über 7 Prozent schlechter aus.
Die Maschinenbaubetriebe meldeten Umsatzeinbußen um 4,6 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro, und zwar minus 7,6 Prozent im Inlandsgeschäft und minus 2,1 Prozent beim Auslandsabsatz.
Die Kraftfahrzeugbranche befindet sich erst am Anfang eines Transformationsprozesses, wobei die Richtung noch völlig unklar ist. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen konnten ihre Umsätze zum Jahresende hin zwar in etwa stabilisieren, blieben aber dennoch mit 8,9 Mrd. Euro um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Während die ausländischen Märkte mit 4,9 Mrd. Euro um 6,4 Prozent schlechter liefen, erzielte das Inlandsgeschäft mit 4,1 Mrd. Euro noch ein Umsatzplus von 2,2 Prozent.
In der Nahrungs- und Futtermittelindustrie lagen die Umsätze mit 1,3 Mrd. Euro um 1,0 Prozent über den Vergleichswerten. Um 2,6 Prozent auf 322 Mio. Euro verbesserten sich die Erlöse bei den „Herstellern von Glas, Keramik und Verarbeitung von Steinen“. In der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie wurden eine Milliarde Euro umgesetzt, das sind 3,1 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Wie das Statistische Amt weiter mitteilt, hat sich auch die Zahl der Industriebeschäftigten deutlich verringert. Im Dezember 2019 beschäftigten die 233 auskunftspflichtigen Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes (mit 50 und mehr Beschäftigten) 78 500 Personen. Das sind 4,0 Prozent oder knapp 3 300 Stellen weniger als vor Jahresfrist. PM Land