Oberbürgermeister Klaus Lorig: Gastspiel des 1. FC Saarbrücken bringt Geld in die Völklinger Stadtkasse
#Völklingen. Die CDU-Fraktion hat ihren Oberbürgermeister um Auskunft gebeten, sie wollte wissen: Kostet das Gastspiel des 1. FC Saarbrücken der Stadt Völklingen Geld? Wir haben nun die Antwort!
Seit gut einem Jahr ist der 1. FC Saarbrücken nun (Dauer-)Gast im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion, und das Gastspiel könnte länger dauern als bisher geplant: Der Ludwigspark wird wegen eines Baustopps wohl frühestens 2020 fertig (wir berichteten).
Die Nutzungsvereinbarung zwischen Stadt und dem 1. FC Saarbrücken läuft nur noch für bis Sommer 2018, dann sollte der neue Ludwigspark eigentlich bezugsfertig sein. Doch wie das ganze Saarland inzwischen weiß: Großbaustellen entstehen immer im Kleinen (Saarland).
Da in Fußballkreisen bereits darüber berichtet wurde, dass FC-Hauptsponsor und Präsident Ostermann Angebote über einen 3.Liga-Ausbau des Völklinger Stadions anfertigen ließe, hat die CDU-Fraktion den Oberbürgermeister gefragt: „Was kostet Völklingen das FCS-Gastspiel unter Berücksichtigung von allen Nebenfaktoren?“ Diese Frage beantwortete Lorig nun am vergangenen Dienstagabend in einer nicht öffentlichen Sitzung des Völklinger Stadtrates mit der Aussage, Völklingen mache „ein Plus“. Die Sitzung war nicht öffentlich weil schützenswerte Vertragsinhalte grundsätzlich durch den Stadtrat nicht öffentlich behandelt werden.
Die Umbauten die das Stadion regionalligatauglich machten bezahlte der 1. FC Saarbrücken: Dies waren also keine Kosten für die Stadt, im Gegenteil! Sollte der SV Röchling Völklingen, der aktuell in der Oberliga in der Tabellenspitze mitspielt, den Aufstieg schaffen, so wären keine weiteren Investitionen in das Stadion notwendig. Entstandene Schäden, wie der beim FCS Heimspiel gegen Eintracht Trier beschädigte Zaun, werden auch von den Blauschwarzen getragen. Darüberhinaus regelt ein Nutzungsvertrag zwischen dem eigentlich hier beheimateten SV Röchling Völklingen und dem FCS unter anderem die Raumnutzung während der Spiele, aber auch zu einigen Trainingseinheiten.
Kevin Franks Fragenkatalog beinhaltete auch sogenannte Nebeneffekte, er wollte nicht nur wissen ob die Stadtkasse Einnahmen nach dem Abzug aller Kosten in der Immobilie generiert, sondern auch ob Schäden in der Umgebung (wie umgetretene Blumenkübel) die Bilanz ins negative rutschen ließen – Dies sei laut Oberbürgermeister aber nicht der Fall, bestätigt der CDU-Pressesprecher Frank: Völklingen macht unter dem Strich noch immer Kasse, auch die Gastronomie bemerkt die Zusätzlichen Gäste in der Stadt positiv. Für die notwendige Ordnung sorge laut Lorig bei jedem Heimspiel ein Team aus zwei Mitarbeitern des kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Völklingen.
Hat der FCS schon angeklopft?
Laut Lorig habe der Fußballclub allerdings noch nicht gefragt, ob er sein Gastspiel verlängern könne. Die CDU-Fraktion will dennoch rechtzeitig vorbereitet sein, Kevin Frank: „Es geht nicht darum das FCS-Gastspiel zu verhindern, wir wollen für das Stadion nur den gerechten Preis verlangen und geklärt wissen wer gegebenenfalls Folgekosten von Infrastrukturmaßnahmen übernimmt wenn der FCS mal nicht mehr bei uns spielt.“
Für die Polizei ist das Land zuständig
Auf die Frage, ob die Polizeieinsätze rund um das Stadion – besonders bei so genannten Rot-Spielen, bei denen hunderte Polizisten aus dem Südwestdeutschen-Raum in Völklingen im Einsatz sind – die positive Bilanz der Stadt nicht schmälere entgegnet Frank: „Was das betrifft muss der Völklinger Stadtrat nicht gefragt werden, hier übernimmt das Land die Rechnung.“ Red.