Lorig scheitert am Stadtratsausschuss: Es bleibt beim Beschluss für den Zweijahresrhythmus
#Völklingen. Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) ist gescheitert, er hat dem Stadtrat vorgeschlagen das Saarfest 2016, anders als bisher geplant, doch noch steigen zu lassen. Doch der Stadtrat entschied sich gegen diese Vorschlag. So bleibt es dabei, dass das Saarfest nun vorerst nur noch im Zweijahresrhythmus stattfinden wird. Das nächste Mal also im Jahr 2017.
Das Völklinger Saarfest wird also in diesem Jahr ausfallen. So entschied es der Stadtratsausschuss für Wirtschaft, Kultur und Sport am vergangenen Donnerstag. Alle Ausschussmitglieder wiesen Lorigs Vorschlag zurück, die bisherige Beschlusslage wieder zu ändern.
Was hatte Lorig mit seinem Veranstaltungsmanagement geplant? Zunächst wollte er das bereits geplante(!) Budget von 46 000 Euro auf die gewohnten 75 000 Euro aufstocken, das fehlende Geld hat Lorig in so genannten „Haushaltsausgaberesten“, also Geld zwar verplant aber 2015 nicht ausgegeben wurde, ausgemacht. Außerdem wollte er den 2014 beschlossenen Haushaltssanierungsplan wieder aufweichen und ab 2017 wieder regelmäßig 75 000 Euro für das Saarfest bereitstellen.
Lorigs Gedanken sind verständlich: Das Festemacher-Team um Lars Hüsslein arbeitet seit vielen Jahren an dem bis zuletzt guten Image des Saarfestes. Wenn dieses nur noch alle zwei Jahre stattfindet, könnte das Image und so auch die Besucherzahl darunter leiden. Man befürchtet auch, dass man mit dem Zweijahresrhythmus Sponsoren verlieren könnte, die Ihr Geld in der Folge lieber in regelmäßig stattfindende Veranstaltungen stecken klnnten. Außerdem lies Fachdienstleiter Christoph Theis den Ratsausschuss wissen, dass man auch mit einem Budget von 75 000 für 2016 keine Haushaltsprobleme bekommen werde, und apellierte damit keines Falls mit stumpfen Argumenten für das letzte von der Stadt Völklingen veranstaltete Großereignis. Ohne Begründung sagte Theis außerdem dem Stadtratsausschuss, dass es für 46 000 kein hochwertiges Saarfest geben könne: 75 000 müssen es schon sein. Lorig war bei der Sitzung selbst nicht vor Ort, lies sich von seinem Vertreter Bürgermeister Wolfgang Bintz, der wiederum Theis sprechen lies, vertreten.
Mit der Interessengemeinschat Wehrdener Bürger und Vereine hat die Stadt Völklingen für das Fest einen wichtigen Partner. Manfred Becker durfte als Sprecher der IG ein Plädoyer für das Fest halten. Seine Worte geben zu denken, laut diesen sei „das Ende gekommen – auch für die Vereine im sozialen Bereich“.
Die Parteivertreter im Ausschuss hörten Herzblut aus dieser Rede (Erik Roskothen, Sprecher der SPD), doch die Runde erinnert sich an den Konsens der 2014 getroffen wurde und bleibt dabei das Saarfest bei allen Sympathien nur noch alle zwei Jahre auf die Beine stellen zu wollen. Karsten Vitz wundert sich über das „merkwürdige“ Verhalten der Verwaltung: Anderthalb Jahre habe man sich keine ernsthafte Gedanken gemacht und nun zaubert man im Vorgriff auf 2017 Mittel aus dem Hut ohne den Haushaltssanierungsplan zu diskutieren.
Gedankengänge der Redaktion:
Ob es nun ein Politikum ist oder nicht, Lorig hat es versucht – aber zu spät und mit der falschen Taktik!
Jemanden heute zum „Buhmann“ zu machen ist Fehl am Platze, die Entscheidung fiel bereits 2014 als man die Wahl hatte: Veranstaltet man alle zwei Jahre ein Saarfest für das volle, gewohnte Budget von 75 000 oder aber veranstaltet man eine vielleicht(!?) kleinere Version für ein Sparbudget von 46 000.
Damals hat der Stadtrat klar entschieden: Für 75 000 Euro veranstaltet man lieber alle zwei Jahre ein richtiges Saarfest wie man es gewohnt ist, als es zu einer Sparversion verkommen zu lassen. Außerdem spart man in den Zwei Jahren immerhin 17 000 Euro. Das man nun im Stadtratsausschuss an diesem beschlossenen Weg fest hält ist verständlich, zumal sich die Verwaltung knapp eineinhalb Jahre Zeit lies sich Gedanken zu machen, wie man das Fest für 2016 retten könne: Die vermeindlich einfachere Taktik „auf den letzten Drücker“ Geld locker zu machen ist fehlgeschlagen. Dafür muss Lorig, dessen Abwesenheit bezeichnend ist, nun auch gerade stehen. Warum haben sich die Beteiligten nicht frühzeitig darüber Gedanken gemacht, wie man mit den 46 000 im Jahr doch zu Rande kommt? Es ist bezeichnend das auch Theis keine wirkliche Begründung nannte, warum es 75 000 Euro im Jahr schon sein müssten.