KiTas bleiben geschlossen, Abfuhrtermine fallen aus: Warnstreik bei der Stadt!
#Völklingen. Verdi weitet seine Streiks aus, da die Tarifrunde für den öffentlichen Dienst und auch für die Mitarbeiter der Kommunen,in Potsdam ergebnislos blieb. Im Saarland beginnt die Streikwelle in Völklingen.
Die Stadt wird also morgen wohl still liegen. Das Rathaus, die Müllabfuhr, die Stadtgärtnerei und vier von sechs KiTas. Auch die Stadtwerke sind betroffen. Geöffnet bleiben wohl ausschließlich die Kindertagesstätten im Neuen Rathaus und in der Schubertstraße.
Mit der Stadt, berichtet Schorr als Vertreter der Gewerkschaft Verdi der Saarbrücker Zeitung, habe er bereits vergangenen Freitag eine Notdienstvereinbarung ausgehandelt, die regelt, welche dringlichen Arbeiten – zum Beispiel für die Gebäude-Unterhaltung auch in Streik-Situationen erledigt werden. „Aber die Kitas sind da nicht mit drin“, betont er laut dem Tagesblatt.
Der Entsorgungszweckverband Völklingen (EZV) weist darauf hin, dass wegen eines angekündigten Warnstreiks von ver.di, am Donnerstag, den 15.03.2018 in Völklingen die Abfuhr der Restabfall- und Bioabfallgefäße im Abfuhrbezirk 9 (Stadtmitte 3) nicht durchgeführt werden kann. Außerdem fällt die Sondertour S 6 für Papier ersatzlos aus und ist erst wieder am 12. April 2018 dran.
Der EZV bittet die betroffenen Bürgerinnen und Bürger des Abfuhrbezirkes 9 um Verständnis, dass die Abfuhr der oben genannten Abfallgefäße in diesem Bezirk auch nicht nachgeholt werden kann.
Sollte das Volumen Ihres Restabfallgefäßes nicht bis zum nächsten regulären Abfuhrtermin am 29.03.2018 ausreichen, können Sie an den dafür vorgesehenen Ausgabestellen (siehe auch www.ezv-vk.de), Abfallsäcke zum Preis von 6,00 € (darin ist bereits die Entsorgungsgebühr enthalten) erwerben und diese mit zur Entsorgung am gleichen Tag bereitstellen. Der EZV macht ausdrücklich darauf aufmerksam, dass nur diese Säcke mitgenommen werden können.
Bei den Bioabfallgefäßen können Sie zusätzlich beim nächsten Abfuhrtermin Ihre Bioabfälle in Kartons sammeln und diese mit dem Gefäß am nächsten regulären Abfuhrtag am 29.03.2018 bereitstellen. Diese Bioabfälle werden kostenfrei mitgenommen.
Bitte nutzen Sie bei der ausgefallenen Sondertour S 6 für Papier die dafür vorgesehenen Papiercontainer an den bekannten Containerstellplätzen. Es ist auch möglich, dass Sie das angefallene Papier in Kartons sammeln und am nächsten regulären Abfuhrtag am 12.04.2018 mit zur Entsorgung bereitstellen.
Die streikenden Mitarbeiter der Stadt Völklingen werden sich um 8 Uhr vor dem Rathaus versammeln, wo es ab 9.30 h eine Kundgebung geben wird. Die Verdi rechnet mit 200 Stadt- und Stadtwerke-Mitarbeitern, die sich an den Gewerkschafts-Aktionen in Völklingen beteiligen werden.
Hintergrund
Nachdem auch die zweite Tarifverhandlungsrunde für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen ergebnislos geblieben ist, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eine Ausweitung der Warnstreiks noch vor Ostern angekündigt. Nach dem Ende der Verhandlungen in Potsdam sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske: „Wir liegen in den zentralen Punkten fundamental auseinander, sowohl bei der Höhe als auch bei der Struktur der Forderungen!“
Die Arbeitgeberseite hatte auch in dieser Runde erneut kein Angebot vorgelegt. Bsirske warf den Arbeitgebern eine systematische Hinhaltetaktik vor: „Diese Blockadehaltung trägt in keinster Weise zur Lösung bei. Die Antwort wird jetzt aus den Betrieben kommen.“ Mit bundesweiten Warnstreiks würden die Beschäftigten dafür sorgen „dass die Arbeitgeber in der dritten Runde auf einen konstruktiven Weg hin zu einem Abschluss zurückkehren“, sagte Bsirske.
Angesichts der zu erwartenden milliardenhohen Steuereinnahmen auch in 2018 und darüber hinaus gelte es, die Beschäftigten an den öffentlichen Einnahmen zu beteiligen. „Sie dürfen nicht weiter hinter die anderen Berufsgruppen zurück fallen“, so Bsirske. „Die Steuereinnahmen in Bund und den Kommunen sprudeln wie nie zuvor, die Wirtschaft ist in Festtagsstimmung, die Aktionäre reiben sich die Hände. Wann, wenn nicht jetzt müssen auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes an der positiven Entwicklung beteiligt werden“, sagte der Spitzengewerkschafter.
ver.di fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Die Vorschrift, Auszubildende nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zu übernehmen, will ver.di wieder in Kraft setzen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Der Bund wird aufgefordert, das Verhandlungsergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die 344.000 Beamtinnen und Beamten, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie 182.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger zu übertragen.
Die nächste Verhandlungsrunde wurde für den 15. und 16. April 2018 in Potsdam vereinbart.
Red./PM Stadt Völklingen/Verdi