Hinweis auf die Ausländergedenkstätte offenbar gestohlen
#Völklingen. Wie wir bereits vergangene Woche berichteten ist am Völklinger Waldfriedhof die Hinweistafel, welche auf die Ausländergedenkstätte auf dem Friedhofgelände hinweist, verschwunden. Nicht nur die Tafel am unteren Eingang, auch die Hinweistafel am Eingang zur Schützenstraße ist offensichtlich entwendet worden.
Wie Uwe Grieger, der Pressesprecher der Stadt Völklingen, bestätigt ist das Hinweisschild „Ausländergedenkstätte“ in der Nacht vom 04.08. zum 05.08.2014 entwendet worden. Der Diebstahl wurde am Morgen des 05.08.2014 bei der Polizei gemeldet. Der Schaden wurde von den Polizeibeamten aufgenommen, und es wurde eine Strafanzeige erstattet. Die Höhe des entstandenen Schadens bzw. der Wert des entwendeten Schildes kann nur geschätzt werden. Die Schätzung beläuft sich auf ca. 500 €.
Der Redaktion liegt zu diesem Thema keine Aussage vor, doch kommt nicht nur der Metallwert als Tatmotiv in Frage.
Die als „Ausländergedenkstätte“ bezeichnete Grabstätte ist die letzte Ruhestätte für 219 Menschen, darunter befindenden sich laut Hubert Kesternich vom Aktionsbündnis Frieden 35 Kleinkinder. Die meisten dieser Opfer, so Kesternich, seien zwischen 1942 und 1944 bei den Röchlingschen Eisen- und Stahlwerken beschäftigt gewesen. „Sie starben an Krankheiten, Hunger, Arbeitsunfällen, Misshandlungen, Kriegseinwirkungen und den Folgen der Ausbeutung, die ihnen auf diesem Werk widerfuhr“, erklärte Kesternich bei der Verlegung einer Stolperschwelle am Weltkulturerbe, welche an die Opfer der Zwangsarbeit im Hüttenwerk erinnern soll.
Der bösartige Einsatz von Zwangsarbeit bei der Stahlgewinnung für Rüstungszwecke war nicht nur in Staatskonzernen gängig, er wurde auch in den Röchlingschen Eisen- und Stahlwerken praktiziert und organisiert. Viele dieser Zwangsarbeiterinnen und Arbeiter starben unter den unmenschlichen Bedingungen.