Gewitter – die oft unterschätzte Gefahr
#Saarland. Zwar werden die Wettervorhersagen immer genauer, doch in vielen Fällen entstehen Gewitter relativ spontan, sodass konkrete Warnungen oft nur kurzfristig erfolgen können. Aus diesem Grund sollte man besonders bei längeren Aufenthalten im Freien das mobile Internet nutzen, um sich über aktuelle Wettermeldungen zu informieren. Für unsere Region kann man das auf der Seite der Wetterstation Saar tun, wo man sich über seinen aktuellen Aufenthaltsort wesentlich genauer informieren kann als auf den für ganz Deutschland gültigen Wetterportalen.
So vermeidet man, vollkommen unvorbereitet vom Unwetter überrascht zu werden, wie es vielen Menschen mit der verheerenden Unwetterfront am Pfingstmontag in Nordrhein-Westfalen passiert ist.
Trotz allem sollte man sich nicht ausschließlich auf die Meldungen der Wetterdienste verlassen. Hin und wieder kommt es vor, dass Gewitter trotz Unwetterwarnung ausbleiben oder sich so spontan entwickeln, dass eine längere Ankündigung nicht möglich ist. Für den Fall spontaner Wetterquerelen ist es also sinnvoll, sich schon vorher gut darüber zu informieren, wie man sich bei Gewittern zu verhalten hat.
Unsinn oder Wahrheit: Gewittermythen
Im Folgenden betrachten wir die zahlreichen Mythen und Gerüchte um das richtige Verhalten bei Gewitter.
- Duschen verboten
Richtig. Zumindest zum Teil, denn in alten Häusern ohne Blitzableiter und mit Wasserleitungen aus Metall, die nicht geerdet sind, kann man durchaus unter der Dusche vom Blitz getroffen werden. Inzwischen sind die meisten Altbauten aber entsprechend saniert und Neubauten sowieso von vorneherein ausreichend geschützt. - Buchen bieten Schutz
Falsch. Viele kennen noch das alte Sprichwort „Buchen sollst du suchen, Eichen sollst du weichen.“ Diesen Spruch sollte man sich schleunigst aus dem Kopf schlagen und im Fall von Gewittern alle Bäume meiden. - Flach auf den Boden legen
Falsch. In freier Natur bietet man liegend zwar kein Ziel für einen direkten Blitzeinschlag, leitet den Strom aber über die volle Körperlänge, falls in der Nähe ein Einschlag passieren sollte. Deshalb ist die empfohlene „Gewitterhaltung“, sich mit geschlossenen Beinen auf den Boden zu hocken und den Kopf an die Knie zu halten. - Metallischen Schmuck abnehmen
Sowohl als auch. Schmuck aus Metall zieht Blitze nicht explizit an. Bei einem Einschlag in unmittelbarer Nähe werden sie jedoch sehr heiß und können der Haut auf diese Weise schwere Verbrennungen zufügen. - Im Auto abwarten
Richtig. Die (geschlossene!) Fahrzeugkarosserie ist ein Faradayscher Käfig, der die Elektrizität außen am Auto entlanglenkt. Also ist es bei starken Gewittern besser, im Auto abzuwarten, als schnell zum nächsten Gebäude zu rennen. - Erst mit dem Regen kommt die Gefahr
Falsch. Blitze können viele Kilometer von der eigentlichen Gewitterzelle entfernt einschlagen. Aus diesem Grund sollte man sicherheitshalber bereits bei herannahenden Wolkentürmen und entferntem Grummeln lieber vom Fahrrad steigen und sich eine geeignete Unterstellmöglichkeit suchen.