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Der Traum vom ewigen Leben:Die Ausstellung "Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen." im Weltkulturerbe Völklinger Hütte : Völklingen im Wandel
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Der Traum vom ewigen Leben:Die Ausstellung „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte

#Völklingen. Kaum eine Kultur fasziniert die Menschen so nachhaltig wie die Hochkultur des Alten #Ägypten. Die Pyramiden, die Hieroglyphen oder die altägyptische Götterwelt beschäftigten seit jeher die Phantasie zahlreicher Gelehrter und Reisender. Bis heute ist die Begeisterung für das Alte Ägypten ungebrochen. Die Ausstellung „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte bietet einen kompletten Überblick zu 4.000 Jahren altägyptischer Hochkultur vor Christus. Sie  spannt einen zeitlichen Bogen, der noch vor der eigentlichen Gründung eines altägyptischen Staates beginnt und bis zur Eroberung Ägyptens durch Rom reicht.



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Pyramide am Weltkulturerbe Völklinger Hütte Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Karl Heinrich Veith
Pyramide am Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Karl Heinrich Veith


Die 250 hochkarätigen Exponate stammen aus dem Museum Egizio Turin, dem ältesten ägyptischen Museum der Welt mit einer der international bedeutendsten Sammlungen zur altägyptischen Kultur. Nahezu alle dieser Leihgaben sind erstmals in Deutschland zu sehen. Auch in anderen mitteleuropäischen Ländern wie Frankreich, Luxemburg oder Belgien wurden diese Exponate noch nie gezeigt. Damit wird das Weltkulturerbe Völklinger Hütte für einige Monate zu einem internationalen Zentrum der altägyptischen Kultur.

„Die alten Ägypter träumten den Traum vom ewigen Leben. Nicht zuletzt dadurch wurde die Kultur des Alten Ägypten zum Vorbild für viele nachfolgende Kulturen. Als Weltkulturerbestätte, die maßgeblich dazu beiträgt, das Erbe und die Kultur der Industrialisierung für weitere Generationen zu bewahren, gehört es zu unserem Programm, regelmäßig ein Portal für die großen Kulturen der Menschheit wie die der Inkas oder der Kelten zu öffnen. Wir sind sehr glücklich, dass wir die Ausstellung „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen. – Meisterwerke aus dem Museum Egizio Turin“ aus den Beständen des Ägyptischen Museums Turin zusammenstellen und damit einige der bedeutendsten Exponate der altägyptischen Kultur im Original im Weltkulturerbe Völklinger Hütte präsentieren können“, sagt Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.

Der Totenkult nahm in der Kultur des Alten Ägypten eine herausragende Stellung ein. Die Alten Ägypter beschäftigen sich intensiv mit dem Jenseits und dem Leben nach dem Tod. Die Ausstellung „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte setzt hier einen besonderen Akzent und zeigt den Totenkult des Alten Ägypten in all seinen Facetten. Sarkophage mit Mumien, Kanopenkrüge oder Grabstelen mit Hieroglyphen geben einen faszinierenden Einblick in die Vorstellungswelt der alten Ägypter.

Sarkophagdeckel in Menschengestalt Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Hans-Georg Merkel
Sarkophagdeckel in Menschengestalt
Copyright: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Hans-Georg Merkel

Weitere Themen der Ausstellung sind die Kultur der Hieroglyphen, die Kunst und die Alltagskultur im Alten Ägypten. „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ macht die exponierte Position eines „Schreibers“ in der altägyptischen Kultur verständlich und präsentiert die Spezialgattung der Totenliteratur wie Bestattungspapyri. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte präsentiert Kunst, die mehr als 5.000 Jahre alt ist und zeigt die vielgestaltige Götterwelt des Alten Ägypten. Archäologische Funde und Grabbeigaben geben den Besuchern des Weltkulturerbes Völklinger Hütte einen Eindruck, wie die Menschen des Alten Ägypten vor vielen tausend Jahren gelebt haben. Komplettiert und durch einen zeitgenössischen Aspekt ergänzt wird die Ausstellung durch Fotoarbeiten des renommierten Fotografen Hemut R. Schulze, die das heutige Ägypten sowie das Erbe der Pharaonenzeit in Grabanlagen und Museen des heutigen Ägypten zeigen.

Eine Besonderheit ist die Inszenierung der Exponate in der Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Altägyptische Schätze wie eine zwei Meter hohe Statue der löwenköpfigen Sachmet-Göttin stehen hier in unmittelbarer Nähe der weltweit einmaligen Gebläsemaschinen. Die Hochkultur des Alten Ägypten und die Industriekultur des UNESCO-Weltkulturerbes Völklinger Hütte verbinden sich in der Ausstellung „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Nach „InkaGold“ und „Die Kelten – Druiden. Fürsten. Krieger.“ ist „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ die dritte Ausstellung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte zu einer herausragenden antiken Kultur der Menschheitsgeschichte.

Das Museum Egizio Turin wird zurzeit umfassend umgebaut. Daher kann das Weltkulturerbe Völklinger Hütte Highlights der Sammlung in Deutschland präsentieren.

4.000 Jahre Hochkultur vor Christus

„Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ bietet einen Überblick über die komplette Zeitspanne des Alten Ägypten. Keramik aus der prädynastischen Periode ist zu sehen, die noch aus der Zeit vor der Gründung eines altägyptischen Staates stammt. Sie belegt, dass es bereits im vierten Jahrtausend vor Christus und damit noch vor der politischen Vereinigung eine kulturelle Einheit im Norden und Süden Ägyptens gab. Die Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt einen Holzsarg, der 4.500 Jahre alt ist und Sandalen aus Papyrus, die rund 3.000 Jahre alt sind. Und sie endet mit Kunstobjekten aus der ptolemäischen Zeit, die die Vermischung der ägyptischen und der hellenistischen Kultur zeigen.

Absolut zentral für die altägyptische Kultur ist der hochentwickelte Toten- und Begräbniskult. Der Übergang vom Leben zum Tod und das Leben nach dem Tod spielte bei den alten Ägyptern eine herausragende Rolle. Bis heute ist dieser Aspekt der altägyptischen Kultur besonders faszinierend.

„Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ zeigt den Totenkult und die damit verbundene Vorstellungswelt in all seinen Facetten. Särge aus verschiedenen Dynastien und Epochen, Totenstelen mit Grabopferformeln und Bestattungspapyri sind zu sehen. Die Inschriften und Verzierungen dieser Exponate zeigen die Mythen und die Religion der alten Ägypter und wie sie sich das Leben nach dem Tod vorstellten.

Das Gleiche gilt für eine Scheintür, deren mutmaßlicher Abschluss – eine mehr als 4.000 Jahre alte Grabstele – in der Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte zu sehen ist. Durch eine Scheintür, eine unpassierbare Nachbildung einer Tür in Grabanlagen, konnte nach altägyptischer Vorstellung, eine der drei Seelen, die nach dem Tod in den Körper zurückkehrt, die Grenze zwischen Jenseits und Diesseits passieren und so die Opfergaben in der Grabanlage nutzen. Für die alten Ägypter war das Jenseits die Fortsetzung des Lebens im Diesseits. Gräber waren die „Wohnung“ des Toten.

Die Lehre von der Unversehrtheit des Körpers zeigen mehrere Mumien in der Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Die Ägypter glaubten an eine rituelle Wiederbelebung. Der Körper des Verstorbenen sollte daher möglichst unversehrt bleiben, um die Unsterblichkeit der (drei ägyptischen) Seelen zu garantieren. Zu diesem Zweck wurden die Körper hochrangiger Verstorbener mumifiziert. Einzelne Organe wie Leber, Lunge, Magen und Gedärm wurden einzeln mumifiziert und in sogenannten „Kanopenkrügen“ aufbewahrt. Die Ausstellung versammelt mehrere dieser Kanopenkrüge. Außerdem sind Mumiendekorationen sowie Herzskarabäen zu sehen, die die Mumie schützen sollten.

„Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ zeigt eine Welt, die uns teilweise fremd erscheint, die aber mit ihrem Traum vom ewigen Leben auch für die christliche Kultur prägend wurde. Die Exponate im Weltkulturerbe Völklinger Hütte erzählen vom Wiegen der Herzen beim Totengericht, von Göttern wie Horus, Anubis und Osiris und von der Reise der Sonne durch die Nacht. Die Besucher treffen auf die vier Söhne des Horus, denen die Organe in den Kanopenkrügen zum Schutz anvertraut waren und natürlich sind in der Gebläsehalle auch die Uschebtis zu sehen – die zahlreichen Helfer des Verstorbenen im Totenreich, die an seiner Stelle die Arbeiten im Jenseits verrichten sollten.

Durch die Inszenierung der Exponate erwartet die Besucher des Weltkulturerbes Völklinger Hütte ein unvergleichliches visuelles Erlebnis. „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ bietet die einzigartige Gelegenheit, beinahe leibhaftig ein Grab des Alten Ägypten zu betreten.

Die Kelten, denen das Weltkulturerbe Völklinger Hütte 2010/2011 eine große Ausstellung widmete, hinterließen so gut wie keine schriftlichen Zeugnisse. Die alten Ägypter verfügten über eine reiche Schriftkultur, die bis etwa ins Jahr 3.000 vor Christus zurückreicht. „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ zeigt Beispiele dieser Schriftkultur aus den verschiedensten Epochen und Dynastien des Alten Ägypten. Auch hier ist die Sonderform der Totenliteratur zu nennen. Spektakuläre Exponate wie Bestattungspapyri, die dem Verstorbenen auf seinem Weg ins Jenseits helfen sollten, sind im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu sehen.  „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen“   beleuchtet ausführlich die exponierte Position des Schreibers in der Kultur des Alten Ägypten. Das Handwerkszeug des Schreibers – eine Schreibpalette mit Vertiefungen für Farben, ein Pinselfutteral, Papyrus und andere seiner Utensilien werden ebenso gezeigt wie Schreibtafeln aus Holz auf denen Schreibschüler ihren Beruf erlernten. Und schließlich sind auch sogenannte Ostraka zu sehen, Ton- und Kalksteinscherben, auf die unter anderem Alltagsnotizen geritzt wurden.

„Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ zeigt Kunstobjekte des Alten Ägypten aus allen Epochen. Herausragend ist beispielsweise eine mehr als 5.000 Jahre alte weibliche Sitzstatuette – eine der frühesten Darstellungen der menschlichen Gestalt, die als Fruchtbarkeitssymbol fungierte. Zu sehen sind außerdem die typischen ägyptischen Sitzfiguren, Schmuck und Fayence-Arbeiten.

Die Kunst im Alten Ägypten hatte ihre Hauptaufgabe in der Verherrlichung des göttlichen Pharaos. Der Pharao stammte nach altägyptischer Vorstellung von den Göttern ab. Die Kunst beschäftigte sich vor allem mit ihm und den Göttern. Zahlreiche Statuen und Statuetten der Ausstellung zeigen die ägyptischen Götter. Auch hier treffen die Besucher des Weltkulturerbes Völklinger Hütte auf die klassischen Götter wie Horus, Thot, Anubis oder Hathor, aber auch auf einen Schutzgott wie Bes, der trotz seiner abstoßenden Gestalt als Gott der Zeugung und als Beschützer von Müttern und Kindern galt. Amulette mit wichtigen Elementen der altägyptischen Kultur wie dem Anch-Zeichen oder dem Djed-Pfeiler geben einen Eindruck von den Werten, auf denen die Kultur des Alten Ägypten basierte.

Einige archäologische Funde erzählen auch vom Alltag im Alten Ägypten. So war es damals üblich, dass sowohl Frauen als auch Männer sich schminkten, um die Augen vor Sand und Infektionen zu schützen. Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte sind zahlreiche der Schminkutensilien und teilweise kunstvoll gestalteten Schminkbehälter zu sehen. Ein weiteres Exponat der Alltagskultur ist beispielsweise eine Kopfstütze, die die alten Ägypter benutzten, um den Kopf beim Schlafen darauf abzulegen und so kühl zu halten. Der Schlafende sollte durch die Kopfstütze aber auch symbolisch vor den Gefahren der Erde geschützt werden.

Zu den ausgefallenen Exponaten der Ausstellung „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen“ zählen ein Katzensarg, eine Katzenmumie und ein Sarg mit einer Fischmumie. Im Alten Ägypten wurden Tiere verehrt und teilweise auch mumifiziert. Die Katze galt den alten Ägyptern als Fruchtbarkeitssymbol. Bemerkenswert ist auch eine Grabstele für eine Sistrumspielerin. Denn nur wenige Frauen erhielten im Alten Ägypten ein eigenes Grab mit Grabstein.

Nicht zuletzt zeigt das Weltkulturerbe Völklinger Hütte eine der Fotokameras aus der Zeit um 1900, die Ernesto Schiaparelli, der Leiter des Ägyptischen Museums Turin benutzte, um seine Ausgrabungen fachgerecht zu dokumentieren. Damals war der Einsatz einer Fotokamera eine bahnbrechende Neuerung in der archäologischen Arbeit. Sogar ein Labor zur Entwicklung der Aufnahmen hatte das Grabungsteam dabei.

In der Ausstellung „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ kann man die Entdeckungslust und Abenteuerlust spüren, die Ernesto Schiaparelli umgetrieben haben muss. Ja, ein Hauch von Indiana Jones durchzieht die Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Gleichzeitig treffen hier herausragende Zeugnisse zweier Menschheitsepochen an einem Ort aufeinander. Und schließlich ist „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ auch eine tiefe Verbeugung vor einer der faszinierendsten und bedeutendsten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte – dem Alten Ägypten.

Die Ausstellung wird von einem ausführlichen Rahmenprogramm begleitet. In Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes und der Universität Trier mit der Fachrichtung Ägyptologie bietet das Weltkulturerbe Völklinger Hütte eine Ringvorlesung zum Alten Ägypten an.

„Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“  im Weltkulturerbe Völklinger Hütte steht unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer, der Ägyptischen Botschaft in Deutschland und S.E. Dr. Mohamed Abdelhamid Ibrahim Higazy, der Französischen Botschaft in Deutschland und S.E. Maurice Gourdault-Montagne und der Italienischen Botschaft in Deutschland und S.E. Elio Menzione.

Kommen Sie mit auf eine faszinierende Reise zu Göttern, Menschen und Pharaonen – im Weltkulturerbe Völklinger Hütte!


Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Gebläsehalle
25. Juli 2014 bis 22. Februar 2015

Öffnungszeiten:
Sommer: Täglich 10 bis 19 Uhr
Winter: Täglich 10 bis 18 Uhr

Eintrittspreise:
Jugendliche und Schüler bis 18 Jahre: Eintritt frei
Studierende, Schüler und Auszubildende (bis 27 Jahre, mit gültigem Ausweis): Eintritt frei
Ermäßigt: 13 Euro
Normal: 15 Euro

Besucherservice:
Tel.  +49 (0) 6898 / 9 100 100
Fax  +49 (0) 6898 / 9 100 111
visit@voelklinger-huette.org
www.voelklinger-huette.org

 

(PM WKE)

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