Altersarmut im Regionalverband nimmt zu – Immer mehr Menschen auf kommunale Sozialleistungen angewiesen
Regionalverband SB. Entschieden widersprochen hat Regionalverbandsdirektor Peter Gillo der Ansicht der Bundesregierung, dass die Altersarmut nicht zunehme. Die Zahlen des Sozialamtes beim Regionalverband seien alarmierend. Seit Einführung der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung im Jahr 2005 seien die Fallzahlen bis heute um über 75% gestiegen. Ende Mai erhielten rund 5.300 Menschen im Regionalverband Grundsicherung, wobei die jährlichen Steigerungsraten alleine in den vergangenen zwei Jahren bei rund 9 Prozent gelegen hätten.Gillo: „Auch im Jahre 2013 haben wir als Folge des demographischen Wandels und der Verfestigung von Altersarmut weiterhin steigende Fallzahlen bei der Grundsicherung. Seit Jahren steigende Zahlen bei Arbeitslosen, Teilzeitbeschäftigten, Minijobbern und Geringverdienern sorgen dafür, dass diese Menschen im Alter nur geringe oder sogar gar keine Rentenansprüche haben. Und damit in Abhängigkeit von kommunalen Sozialleistungen geraten.“
Wie eine Studie für den Regionalverband gezeigt habe, liege etwa der Anteil der Beschäftigten mit Niedriglohn in der Großregion Saarbrücken deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Für viele Menschen, so Gillo weiter, sei die Ausweitung des Niedriglohnsektors mit einer persönlichen Abwärtsspirale verbunden. Denn immerhin 42 Prozent aller Neueintritte in diesen Sektor, hätten vorher zu den Normalverdienern gezählt. Und nur jeder Vierte steige wieder in besser bezahlte Beschäftigungsverhältnisse auf.
Diese Entwicklung spiegele sich auch in den Zahlen der „Aufstocker“ beim Jobcenter Saarbrücken wieder. Rund 27 Prozent aller erwerbsfähigen Hartz-IV-Bezieher erhalten auch Lohn oder Gehalt aus einer regulären Beschäftigung. Im Jahr 2007 seien dies noch unter 20 Prozent gewesen.
(PM Regionalverband)