Büroturm des Neuen Rathauses: Es fehlt nur noch ein Gutachten bis es mit dem Abriss ernst wird!
#Völklingen. Häuser werden mit der Zeit renovierungsbedürftig. Das Renovieren kostet viel Geld – manchmal mehr als andere Wege zu gehen. Danach sieht es nun auch beim „Neuen Rathaus“ der Stadt Völklingen aus.
Das von 1965-1970 erbaute „Neue Rathaus“ sollte das heute als „Altes Rathaus“ bekannte Gebäude an der Ecke Rathaus/Bismarckstraße ablösen, da letzteres zu klein geworden war.
Bereits kurz nach dem Einzug bekam das Gebäude von den Völklingern einen neuen Namen, da die Fassade binnen kürzester Zeit korrodierte, hies es bald „Rostiger Ritter“.
Damals genügte der Austausch der rostigen Fassadenplatten gegen neue, heute in verschiedenen Blautönen gehaltene Platten. Nach rund 46 Jahren ist das optisch zwar morderne Gebäude nun hinter dieser schönen Fassade allerdings stark sanierungsbedürftig geworden. Das mit Asbest belastete Gebäude muss von Grund auf saniert werden:
Das Erdgeschoss wurde bis 2015 für rund drei Millionen Euro saniert. Vor einem Jahr wurde dann allerdings bekannt, dass die Sanierung des Turms teurer wird: Fast 16 Millionen Euro brauche man, berichtete Oberbürgermeister Klaus Lorig im Januar 2015 dem Stadtrat. Doch das Landesverwaltungsamt legt ein Veto ein: Der achtgeschossige Turmaufbau, in dem ca. 250 Menschen arbeiten, kann erst dann saniert werden, wenn ein „nachvollziehbarer Sanierungsplan“ vorläge.
Nun ein Jahr später hat der Stadtrat den weg für ein Vorhaben geebnet, dass auch dem Alten Rathaus geblüht hätte: Abriss – allerdings nur des Turmes!
Doch warum? Die Sanierung würde mindestens 15 Mio. Euro kosten. Ein Abriss allerdings würde 20 Mio. kosten. Zunächst klingt das teurer und wirft die Frage auf: Wo sollen die 250 Verwaltungsangestellten hin? Doch auch dafür hat man bereits einen Plan:
Da der Abriss mit rund 40-50% Zuschüssen finanziert werden könnte und für die Sanierung kein Zuschuss fließen kann, kostet der Abriss die Stadtkasse rund 5 Mio weniger.
Nun hat der Stadtrat grünes Licht gegeben, dem nur noch ein Gutachten und der Gebäudeerwerb im Wege stehen könnten: Am Montag wird der Ostermann-Komplex noch einmal besichtigt, anschließend soll ein Gutachten klären ob das Gebäude dafür geeignet wäre die Stadtverwaltung nach einer Sanierung aufzunehmen. Kaufen darf Klaus Lorig schon: Am kommenden Mittwoch wird der Kaufvertrag für das Saarstahl-Gebäude bei einem Notar unterzeichnet. Der Kaufvertrag für den Ostermann-Teil wäre auch schon unterschriftsreif, so Klaus Lorig. 370.000 Euro zuzüglich Nebenkosten wird der Erwerb beider Gebäude kosten. Es bleiben also rund 4,5 Millionen um die Zwillingsgebäude zu sanieren und an die Bedürfnisse einer Stadtverwaltung anzupassen.