Weltkulturerbe Völklinger Hütte: Rückblick 2015
#Völklingen. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurück. Als Industrie-Denkmal, Tourismus- und als Kulturort hat sich das Weltkulturerbe Völklinger Hütte 2015 weiterentwickelt. Die „UrbanArt Biennale® 2015“ endete mit einem Besucherrekord von 111.345 Besuchern und hat sich international etabliert. Internationale Reisende wählten das Weltkulturerbe Völklinger Hütte unter die 100 Top-Reiseziele in Deutschland. Für die Neuproduktion der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ von SWR und 3sat zum Thema Industriedenkmäler (Erstausstrahlung August 2015) ist das Weltkulturerbe Völklinger Hütte der zentrale Ort. Nach der Entscheidung von Bund, Saarland und EU, das Weltkulturerbe Völklinger Hütte mit weiteren 20 Millionen Euro bis 2020 zu fördern, kann das Weltkulturerbe Völklinger Hütte die Restaurierung des industriekulturellen UNESCO-Welterbes mit voller Kraft vorantreiben und die Grundsanierung bis 2020 abschließen. Insgesamt besuchten rund 251.000 Menschen das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, seine Ausstellungen und Veranstaltungen.
„Wir sind sehr zufrieden, dass wir erneut mehr als 250.000 Besucher nach Völklingen und ins Saarland anziehen konnten. Damit wurden die Erwartungen für 2015 deutlich übertroffen. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist ein wichtiger Tourismusort für das Saarland und auch ein volkswirtschaftlicher Faktor. Berechnungen der Unternehmensberatung „MSP ImpulsProjekt“, die 2015 abgeschlossen wurden, ergaben, dass das Weltkulturerbe Völklinger Hütte jährlich regionalwirtschaftliche Effekte von rund 12 Millionen Euro für das Saarland generiert. Das entspricht der Sicherung bzw. Schaffung von rund 400 Arbeitsplätzen. Wir fühlen uns ins dem Konzept bestätigt, eine engagierte Sanierung des Weltkulturerbes mit herausragenden kulturellen Ereignissen zu verbinden. Die Attraktivität dieser Industrie-Kultur wird zunehmend überregional wahrgenommen. Gerade die Neuproduktion „Denkmäler der Industriegeschichte“ aus der Reihe „Schätze der Welt“ mit der Völklinger Hütte im Zentrum zeigt, wie eine kulturelle Nutzung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte und in der Zeche Zollverein den Erhalt und die Zukunft des Industriedenkmals ermöglichte, während andere industrielle Welterbestätten verfallen“, sagt Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.
Hohe Besucherresonanz
Sowohl die „UrbanArt Biennale® 2015“ (111.345 Besucher, 29. März bis 15. November 2015) als auch die Ausstellung „Ägypten – Götter. Menschen. Pharaonen.“ (178.012 Besucher, 25. Juli 2014 bis 12. April 2015) endeten im Jahr 2015 mit einer Besucherzahl von mehr als 100.000 Besuchern und lagen damit deutschlandweit im Spitzenbereich aller Ausstellungen. Laut Statistiken des Deutschen Instituts für Museumsforschung erreichen nur 4 Prozent aller deutschen Museen insgesamt mehr als 100.000 Besucher. Auch die Ausstellung „Schädel – Ikone. Mythos. Kult.“ zählt mit mehr als 50.000 Besuchern zu den überregional erfolgreichen Ausstellungen.
Seine Premiere feierte im Jahr 2015 das „UrbanArt Hip Hop Festival“ im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Nach dem großen Erfolg wird es auch am Freitag, dem 15. Juli 2016, ein „UrbanArt Hip Hop Festival“ geben.
Insgesamt besuchten im Jahr 2015 rund 251.000 Menschen das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, seine Ausstellungen und Veranstaltungen. Die Besucherzahl beinhaltet Veranstaltungen wie „Electro-Magnetic“ oder das „Autokino am Weltkulturerbe Völklinger Hütte“. Auch der nichtzahlungspflichtige Bereich und kostenfreie Veranstaltungen wie der „Völklinger Hütten Jazz“ und die Mobil-Home-Station wurden berücksichtigt.
168.564 Besucher lösten 2015 eine Kombi-Eintrittskarte für das UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Rund 33 Prozent der Besucher kamen aus dem Saarland. Rund 49 Prozent reisten aus den restlichen deutschen Bundesländern an, rund 18 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland. Insgesamt wurden 2.308 Gruppenführungen gebucht.
Überregionale Wahrnehmung
Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist im Jahr 2015 ist auf eine außergewöhnlich hohe überregionale Beachtung gestoßen und hat damit einen entscheiden Beitrag für die Wahrnehmung und für ein positives Image des Saarlandes geleistet. Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte war Thema im ZDF-Morgenmagazin (Electro-Magnetic), im ARD-Mittagsmagazin (Reisetipp Weltkulturerbe Völklinger Hütte) sowie in der ARD-Tagesschau und im ARD-Nachtmagazin (jeweils zur „UrbanArt Biennale® 2015). Arte berichtete in seinem Nachrichtenmagazin „Arte Journal“ über die „UrbanArt Biennale® 2015“, der „Stern“ empfahl die „UrbanArt Biennale® 2015“ als einen von vier Ausstellungstipps in Deutschland. In der3-sat-Reihe „Kulturlandschaften“ mit Wladimir Kaminer spielte das Weltkulturerbe Völklinger Hütte und die „UrbanArt Biennale®“ eine zentrale Rolle. „Focus Online“ listete das Weltkulturerbe Völklinger Hütte unter den zehn spektakulärsten Museen in Deutschland.
Auch international wurde mehrfach an zentraler Stelle über das Weltkulturerbe Völklinger Hütte berichtet. Insbesondere die „UrbanArt Biennale®“ hat sich international etabliert. Die Pariser Fachzeitschrift „GraffitiArt“ empfahl die „UrbanArt Biennale® 2015“ in ihrem Frühjahrsheft als eine von vier internationalen Ausstellungen – „expositions incontournables“ -, die man unbedingt gesehen haben muss. Zudem berichteten unter anderem „Jeune Afrique“, „Le Parisien“, „Le Point“, „L’Express“, „Le Nouvel Observateur“, das Spanische Fernsehen in seiner Nachrichtensendung „Noticias“, die internationalen Nachrichtenagenturen „Agence France-Press“ und „Associated Press“ sowie das französische Morgenmagazin „Télématin“ von France 2 über die „UrbanArt Biennale® 2015“. Aber auch die Ausstellung „Schädel – Ikone. Mythos. Kult.“ traf auf internationale Beachtung. Zu dieser Ausstellung berichteten unter anderem das nationale französische Morgenmagazin „Télématin“ von France 2, der ORF in seiner Nachrichtensendung „Zeit im Bild“ und die dänische Tageszeitung „Kristeligt Dagblad“ aus Kopenhagen. Die Deutsche Zentrale für Tourismus in Paris bewarb die Ausstellung „Schädel – Ikone. Mythos. Kult.“ in ihrem August-Newsletter als eine von vier Ausstellungen in Deutschland (zusammen mit der Frankfurter Schirn, der Botticelli-Ausstellung in der Berliner Gemäldegalerie und der GLOBALE in Karlsruhe). Auch auf der Internetseite des Luxemburger Kulturministeriums ist die Austellung „Schädel – Ikone. Mythos. Kult.“ präsent. Insgesamt sind das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, seine Ausstellungen und Veranstaltungen in sämtlichen luxemburgischen Medien stark vertreten.
Mehrere überregionale Medien werteten auch 2015 das Weltkulturerbe Völklinger Hütte als das bedeutendste Reiseziel im Saarland. In der Sommerserie von „Spiegel Online“ war das Weltkulturerbe Völklinger Hütte einer von 16 Tipps für den Sommer in Deutschland, auch das ARD-Mittagsmagazin porträtierte das Weltkulturerbe Völklinger Hütte in seiner Sommer-Serie. Der „Stern“ listete das Weltkulturerbe Völklinger Hütte in einer Titel-Geschichte als eines von „50 Traumzielen in Deutschland“. Bei der Online-Umfrage der Deutschen Zentrale für Tourismus landete das Weltkulturerbe Völklinger Hütte als einziges Reiseziel im Saarland unter den 100 Top-Sehenswürdigkeiten in Deutschland.
Weitere Förderung: Denkmalsanierung schreitet voran
Nach der Entscheidung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags, das Weltkulturerbe Völklinger Hütte auch nach 2015 weiter zu fördern, kann das Weltkulturerbe Völklinger Hütte bis 2020 die Sanierung des Industrie-Weltkulturerbes und auch die touristische Nutzung des Kulturorts weiter vorantreiben. Bis 2020 wird das Weltkulturerbe Völklinger Hütte die UNESCO-Welterbestätte grundsaniert und touristisch für Besucher erschlossen haben. Damit wird das Weltkulturerbe Völklinger Hütte das erste industriekulturelle UNESCO-Welterbe, bei dem es gelungen ist, in einem überschaubaren Zeitraum die Grundsanierung und homogene Erschließung abzuschließen.
Insgesamt stehen bis 2020 Fördergelder in Höhe von 20 Millionen Euro für die Sanierung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte zur Verfügung. Die Bundesrepublik Deutschland fördert das Weltkulturerbe Völklinger Hütte mit 10 Millionen Euro. Das Saarland und die Europäische Union unterstützen das Weltkulturerbe Völklinger Hütte mit je 5 Millionen Euro. Zentrale Vorhaben der nächsten Jahre im touristischen Bereich sind die Neugestaltung des Haupteingangs und die Besuchererschließung der Trockengasreinigungen. Ein Schwerpunkt im Sanierungsbereich wird die Instandsetzung von Großrohren sein, die das Weltkulturerbe Völklinger Hütte auf mehreren Kilometern durchziehen.
Zitate zum Weltkulturerbe Völklinger Hütte 2015
„Die Entscheidung, aus der Völklinger Hütte ein Kulturzentrum zu machen, hat auch dazu beigetragen, den Arbeitern der damaligen Schwerindustrie wenigstens einen Teil jener Würde, die durch den Niedergang der Schwerindustrie verloren schien, zurückzugeben.“
Max Moor für SWR/3sat in „Kohle, Stahl und Kupfer… Denkmäler der Industriegeschichte“ aus der Reihe „Schätze der Welt“ – Erbe der Menschheit“, 30. August, 9:45 Uhr und 6. Dezember, 21.45 Uhr
„Sie haben wirklich eine großartige Arbeit geleistet. Ich bin fasziniert von dieser Geschichte: aus einer Hölle haben Sie ein Paradies gemacht!“
Wladimir Kaminer zu Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig in „Saarland: Klangkunst und Graffiti“ aus der Reihe „Kulturlandschaften“, 3sat, 26. August, 19.30 Uhr
„Was ist sie [die Völklinger Hütte] heute? Für Touristen der Anlaufpunkt Nummer eins, denn das besucherfreundlich erschlossene Denkmal-Areal braucht keinen internationalen Vergleich zu scheuen. Zugleich lebt die alte Hütte mit den Bürgern vor Ort, ist ein vitaler Veranstaltungsort geworden für Jazz und Klassik, Autokino und Lesungen, vor allem aber der Ausstellungs-Hotspot der Großregion. […]
Die gute alte Zeit? Dass das Geschichtskitsch ist, darüber wird man im Weltkulturerbe nicht dröge belehrt, man erlebt es als Abenteuer.“
Cathrin Elss-Seringhaus, Rheinische Post, 12. August 2015
„Früher schlug in der Völklinger Hütte das industrielle Herz des Saarlandes, heute das kulturelle“
Anne Bobzin, ARD-Mittagsmagazin, 28. Juli 2015, 13.55 Uhr