Völklinger Hütte: Bundeszuschüsse geben Planungssicherheit für weitere Sanierung
#Völklingen. Es war kein Spaziergang. Aber jetzt ist für die Bundesförderung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte ein wichtiger Schritt getan. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat beschlossen, dass bis 2020 weitere 10 Millionen Euro Zuschüsse fließen können. Als Aufsichtsratsvorsitzende bedankte sich Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger bei Kulturstaatsministerin Monika Grütters und den beteiligten Gremien: „Viele haben in Berlin diese Entscheidung politisch vorbereitet. Dafür bin ich sehr dankbar, denn jetzt können wir besser planen, um dieses Highlight der Industriekultur attraktiv zu halten und auch in unser Tourismusmarketing einzubringen.“
Heute ist der Kernbestand der Unesco-Welterbestätte zu etwa 80 Prozent restauriert. Bis 2020 soll sie mit den Bundesmitteln weitersaniert und für Besucher noch besser erlebbar gemacht werden. Das Saarland und die Europäische Union unterstützen die Völklinger Hütte in diesem Zeitraum zusätzlich mit jeweils 5 Mio. Euro. Diese Mittel werden für die touristische Infrastruktur des Weltkulturerbes eingesetzt.
Zentrale Vorhaben der nächsten Jahre im touristischen Bereich sieht Ministerin Rehlinger in der Neugestaltung des Haupteingangs und der Erschließung der Trockengasreinigungen für Besucher: „Der neue Haupteingang wird direkt vom Parkplatz über den Wasserhochbehälter zur Gebläsehalle führen, das schafft klarere Strukturen.“ Die Trockengasreinigungen sollen bis Ende des Jahres gesichert sein. In einem nächsten Schritt werde ein Teil von ihnen für Besucher zugänglich gemacht. „Hier bieten sich neue spektakuläre Einblicke in die Industriekultur der Völklinger Hütte“, sagt Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig.
Den Schwerpunkt im Sanierungsbereich bildet die Instandsetzung von Großrohren, die das Weltkulturerbe auf mehreren Kilometern durchziehen. Wie kaum ein anderer Teil der Völklinger Hütte veranschaulicht dieses Rohrsystem die damaligen Produktionsprozesse. Ein zentraler Aspekt ist auch die Sanierung und konstruktive Sicherung der 12 Kilometer langen Revisionswege. Diese sind für Besucher nicht zugänglich, sondern dienen Ingenieuren zu Bauprüfungen oder Sanierungsarbeiten.
Rehlinger: „Wir haben jetzt mehr Planungssicherheit und eine gute Grundlage dafür, die Völklinger Hütte als herausragendes Technik- und Kulturdenkmal für zukünftige Generationen zu erhalten.“ Das Ensemble war das erste Eisenwerk und Denkmal der Industriekultur aus der Blütezeit der Industrialisierung in der Welt, das in die Unesco-Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde. Die Unesco hatte Mitte der 90er-Jahre hervorgehoben, dass es vollständig mit allem Inventar erhalten ist.