Aufwertung des Knotenpunktes an der Rosselmündung
#Völklingen-#Wehrden. Oberbürgermeister Klaus Lorig hat den neuen Rastplatz an der Rosselmündung eingeweiht. Gleichzeitig enthüllte er die neue Skulptur eines Fährmanns an dieser Stelle. Der Neue Rastplatz für Radfahrer und Wanderer wurde finanziert mit Hilfe des EU-Projekts „InterreggIV: Das Blaue Band der Saar“ finanziert.
Im Bereich der Rosselmündung in Völklingen-Wehrden trifft das Blaue Band der Saar auf die Wald- und Bergbauachse, die sich nördlich in den Saarkohlenwald und südlich in den Warndt fortsetzt. Diese Kreuzungsfunktion manifestiert sich auch im Zusammentreffen mehrerer überregionaler Rad- und Wanderwege wie dem Saar-Rad-Weg, dem Saarland-Radweg und Velo visavis.
Der neu geschaffene Rastplatz mit seinen harmonisch in die Uferböschung integrierten Sitzstufen sowie einem Esstisch mit Sitzbänken lädt zum Aufenthalt am Wasser ein. Oberbürgermeister Klaus Lorig: „Hier bietet sich für Freizeitnutzer wie für Bewohner der Umgebung gleichermaßen ein beeindruckender Panoramablick auf das imposante Weltkulturerbe Völklinger Hütte und die Schleuseninsel mit dem Schwimmsteg und dem sanierten ehemaligen Schleusenwärtergehöft.“
Flankiert wird dieser Rastplatz von der Skulptur des „Fährmann“. Der Fährmann erinnert an die Zeit, als es hier noch keine Brücke gab und die Menschen mit einer Fähre die Saar überqueren mussten.
Nur einen Steinwurf vom Rastplatz entfernt wurde eine neue, sanft geschwungene Rampe errichtet, die den Anschluss der entlang der Saar führenden Radwege an die Wehrdener Brücke deutlich verbessert. Vor allem für aus Richtung Saarbücken kommende Radfahrer wird die Zuwegung zum Weltkulturerbe Völklinger Hütte dadurch erleichtert. Zudem wurde die Beschilderung in diesem Kreuzungsbereich an der Rosselmündung ansprechender und übersichtlicher gestaltet.
Die einzelnen Baumaßnahmen, die zu rund 50 Prozent aus dem EU-Projekt „Interreg IV-A: Das Blaues Band der Saar“ gefördert werden, kosteten rund 200.000 Euro. Die Planung und die Bauleitung war in den Händen des Büros BSBI Bard+Sauther GmbH. Für die Bauausführung war die Firma Bautra Baugesellschaft mbH aus St. Ingbert verantwortlich. Der Oberbürgermeister dankte ausdrücklich allen Stellen, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen hatten.
Hintergrund
Die Fährstation in Wehrden wurde erstmals 1313 urkundlich erwähnt; durch die verkehrsmäßig günstige Lage am Kreuzungspunkt zweier wichtiger Handelsstraßen (Straßburg-Saarbrücken-Trier sowie Metz-Mainz) und durch die Tatsache, dass die Saar hier ohne Brücke war, gelangte die Fähre zu einer überaus großen Bedeutung. Erst mit dem Bau der festen Saarbrücke im Jahre 1869 stellt die Fähre ihren Betrieb ein.
Die Idee zur Errichtung eines Fährmannsdenkmals wurde bei der 750-Jahr-Feier des Stadtteils Wehrden durch den neu gegründeten Heimatkundlichen Arbeitskreis in der Interessengemeinschaft Wehrdener Bürger und Vereine geboren; durch das Fährmannsdenkmal sollte der Brückenkopf Wehrden aufgewertet werden. In der Folge gab es immer wieder Initiativen des Heimatkundlichen Arbeitskreises zur Aufstellung des „Fährmanns“, die Realisierung wurde aber erst durch die Finanzierung durch das Wasser- und Schifffahrtsamt in Saarbrücken unter dem Titel „Kunst am Bau“ in Höhe von 30.000 € im Rahmen des Saarausbaus möglich.
Durch die Studenten der HBK Saar, Dependance Handwerkergasse im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, wurden unter der Leitung von Professor Georg Winter mehrere Entwürfe erarbeitet. Nach Wünschen des Heimatkundlichen Arbeitskreises sollte die Skulptur des Fährmanns nicht in abstrakter, sondern in realistischer Form erstellt werden.
Zunächst sollte das Kunstobjekt im Bereich des ehemaligen Schleusengeländes aufgestellt werden, schließlich einigte man sich jedoch auf einen Standort auf dem Wehrdener Saarufer; die Standortsuche scheiterte zunächst immer wieder an zahlreichen im Untergrund vorhanden Leitungen, die aus technischen Gründen nicht überbaut werden durften; schließlich erfolgte die Standortfestlegung im Bereich der Rosseleinmündung in die Saar.
Die Technische Herstellung (Guss) der Figur „Fährmann“ wurde durch die Firma Christian Rehmchen aus Bad Neustadt an der Saale vorgenommen, die Figur wurde aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt. Die Figur weist eine archetypische Haltung mit charakteristischen Attributen wie Stake/ Fährstange und Tau in taubenblauer Farbgebung auf.