Was ist mit dem CityCenter in Völklingen?
#Völklingen. Seit Jahren ist es angekündigt, seit Jahren bewegt sich dennoch nichts am Völklinger #CityCenter. Eigentlich sollte es schon lange stehen, doch zuletzt wurden die Planungen kleiner, und dazu verlängerte der Stadtrat bereits die Baufrist.
Im Mai hatte Klaus Lorig, Oberbürgermeister der Stadt Völklingen, neue Pläne angekündigt, im Juni räumte der Stadtrat ein Fristverlängerung ein, welche besagt: Bis 1. April 2014 muss mit dem Bau begonnen sein.
Nun setzt der Investor auf einen neuen Entwickler
Das City-Center wird kein Prachtbau mehr
Die alten Planungen einen attraktiven, geschwungenen Bau mit mehreren Stockwerken zu verwirklichen wurde bereits aufgegeben. Das CityCenter soll nun nur noch 18 bis 19 Geschäfte auf 6500 m² Verkaufsfläche (vorher 10.000m²) beherbergen, alle ebenerdig. Es soll ein konventioneller Eckbau mit Parkplätzen auf dem Dach werden.
Kritik am Oberbürgermeister
Erik Kuhn, Fraktionsvorsitzender der SPD, sieht Versäumnisse bei Oberbürgermeister Lorig. Er habe ihn schon zweimal aufgefordert, den Investor nochmal in die Stadt zu holen für ein Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden. Kuhn gegenüber dem SR: „Die einzige Information, die wir haben: Es gibt einen neuen Planer in dem Unternehmen, der etwas Neues plant – was auch immer das ist.“ Stefan Rabel, Fraktionsvorsitzender im Völklinger Stadtrat, verteidigt Lorig: „Die Ratsmitglieder, die was hören wollen, haben die Möglichkeit, sich zu informieren.“
Auch der Oberbürgermeister verteidigt sich: Ihm seien die Hände gebunden und er wisse auch, dass die Zeit knapp wird. Der 01. April.2013 stehe als Termin, das habe der Stadtrat so beschlossen. Bis dahin müsse irgend eine Bewegung zu erkennen sein: „Dass der Abriss beginnt oder dass ein ganz überzeugendes Konzept vorliegt, bei dem man sagt, na gut, ein, zwei Monate können wir noch zugeben.“
Die Zeit wird knapp
Da der Bebauungsplan vorraussichtlich geändert werden muss, müssen auch die Pläne noch in diesem Jahr vorliegen. CDU und SPD sehen keine Alternative zu den noch vagen Plänen, wie die jeweiligen Fraktionsvorsitzenden betonen. Sollte sie nicht eingehalten werden, „dann müssen wir das Ganze aufkündigen und müssen sehen, wie wir als Stadt Völklingen und dann anders positioniere“, sagt Kuhn gegenüber dem SR.
Leerstände verfallen
Neben dem Zeitdruck wird die Innenstadt durch die vielen Leerstände sicherlich nicht attraktiver. Allein in diesem Jahr musste die Feuerwehr schon mehrmals zu Löscharbeiten anrücken, schon im vergangenen Jahr brannte ein leerstehendes Wohnhaus. Ein Rentner fuhr vor ca. einer Woche mit seinem Auto in ein Schaufenster des ehemaligen Kaufhofes. Dazu kommt Vandalismus an den Gebäuden und der einfache Verfall. Lorig gegenüber dem SR: „Ich bin nach wie vor der Meinung, der Abriss müsste eigentlich auch so erfolgen können, unabhängig davon ob man direkt mit dem Neubau des CityCenters beginnen will.“ Doch dem steht der Investor im weg, was auch Zuschüssen in Höhe von 1,5 Mio. Euro gefährdet, die die Stadt für Eigenleistungen wie den (Um)Bau einer Straße benötigt.
Anmieten von Büroflächen ist nun doch keine Lösung
Der Vorschlag Büroflächen für die Stadtverwaltung anzumieten, statt die oberen beiden Stochwerke des neuen Rathauses zu sanieren kommt für den Oberbürgermeister nun nicht mehr in Frage, auch wenn eine 20 bis 30jährige Mietzusage die Planung sicher beschleunigen würde: Das käme teurer als eine Sanierung des Rathauses, sagt Lorig und dafür würde es vom Stadtrat sicherlich keine Zustimmung geben. So bleibt also weiter nur das Abwarten.
Ein TV-Bericht des Saarländischen Rundfunks finden Sie hier:
http://sr-mediathek.sr-online.de/index.php?seite=7&id=21496&startvid=6