Wird aus Völklingen Müllcity? CDU und Bürger wollen das verhindern!
#Völklingen. Es ist schon viele Jahre her, es war genau 1993, als RTL unsere Stadt ungesehen nach einer selbst initiierten Umfrage zur „hässlichsten Stadt Deutschlands“ erkoren hatte, doch dieser Ruf eilt der Innenstadt seither voraus: Müll und Schmutz sind in Völklingen ein großes Problem, dem die CDU nun entgegen treten möchte.
Völklingen möchte Touristen anziehen? So?!
Es waren am Montag noch nicht alle verantwortlichen am Treffpunkt in der Poststraße vor der Versöhnungskirche, als ein Bürger das Wort ergriff: „Völklingen möchte Touristen anziehen? So!? Was sollen die Menschen aus aller Welt von unserer Stadt halten, wenn wir sie noch nicht einmal sauber halten können?“ – Ohne Zweifel wahre Worte, die der Herr – desse Namen nicht genannt werden soll – in die bis dahin noch kleine Runde warf.
Als pünktlich um 16:30 Uhr nun alle vor Ort waren ergriff Stefan Rabel, der Fraktionsvorsitzende der CDU im Stadtrat, das Wort: Seine Partei möchte sich zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Völklingen ein Bild davon machen wie es in der Stadt in Sachen Sauberkeit und Vermüllung aussieht, dabei wichtige Tipps von Anwohnern und Passanten erhalten. Als Ansprechpartner kamen zum Rundgang neben Vertretern der CDU-Fraktion, der Stadtverwaltung und des Entsorgungszweckverbandes auch Josef Paulus, dessen Unternehmung die gelben Säcke in Völklingen abfährt. Paulus erklärt: „Falsch befüllte Säcke dürfen wir nicht mitnehmen, da die Sortierungsanlage Fehlbefüllung gnadenlos aufdeckt, deswegen werden fehlbefüllte Säcke von den Anlagenbetreibern nicht angenommen.“ Die liegengebliebenen Säcke müsse die Stadt abholen erklärt Paulus weiter, was im Anschluss direkt die Kritik der Bürger aufruft: Genau das dauere zu lange, Ratten knabbern die Säcke an und verteilen den Unrat in der Umgebung. Direkt ein Einwand: „Doch solange die Säcke abgeholt werden interessiert sich der Bürger nicht dafür wo sein Müll am Ende landet! Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden!“
Karsten Vitz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU, schlägt vor, man könne die Bürger mit mehrsprachigen Flugblättern über die korrekte Entsorgung informieren, doch auch das habe in der jüngsten Vergangenheit nichts genutzt so die Anwohnerin Irene von der Eltz-Hell: „Das ist vor wenigen Wochen durch die Firma Paulus dankenswerter Weise bereits passiert, die Anerkennung folgte wenige Tage später als wieder Müll hier entsorgt wurde.“, erklärt sie und zeigt auf die Stelle auf unserem Foto. Dieser Einwand wird von Vitz direkt aufgegriffen: „Vielleicht kann uns der Integrationsbeirat dabei helfen persönlich aufzuklären.“
Der Rundgang führt zunächst weiter zur Grundschule Bergstraße, wo eine gemütliche Sitzecke laut Anwohnerberichten auch regelmäßig zur Müllhalde mutiert. Auch die Pflege der Baumscheiben wird zum Thema, Unkraut umzingelt den Baumstamm – wie die Kommunalpolitiker feststellen ein Bild das sich durch die ganze Stadt fortsetzt und einen ungepflegten Eindruck hinterlässt.
Nach ein paar Schritten in Richtung Innenstadt findet sich in mitten der Poststraße eine Ansammlung überfüllter blauer Tonnen, Kartonagen verziert mit einem Hundehaufen: „Was für eine Sauerei!“, stellt Christine Olbert trocken fest, gleich gehen einige Rundgangteilnehmer dem Übeltäter auf den Grund: Ein Geschäft, das einen Tag später (Beobachtung des Autors) inmitten dieser Umgebung ein Werbeschild plaziert. Ein wütender Begleiter des Rundgangs stellt trocken fest: „Und morgen meckern die dann noch über die dreckige Stadt.“