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Neues aus Völklingen: iPRODICT bringt BIG DATA und BIG STEEL zusammen : Völklingen im Wandel
Völklingen

Neues aus Völklingen: iPRODICT bringt BIG DATA und BIG STEEL zusammen

#Völklingen. Jedes Jahr produziert die Saarstahl AG mit Hauptsitz in Völklingen mehr als zwei Millionen Tonnen hochwertige Stahlprodukte für den Einsatz vor allem in der Automobilindustrie. Dabei fallen im Laufe eines Jahres über ein komplexes Netzwerk aus Laser-, Ultraschall-, Video-, Schwingungs- und Temperatursensoren zur Qualitätsüberwachung mehr als 100 Terabyte Prozess-Daten an. Dies entspricht dem Inhalt von über 30 Millionen Telefonbüchern.



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  • Saarstahl AG untersucht neuen Ansatz zur Geschäftsprozessoptimierung
  • Produktions- und Geschäftsdaten werden digital kombiniert, in Echtzeit analysiert und erschließen neue
Die Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegret Kramp-Karrenbauer umgeben von Vertretern der beteiligten Unternehmen - darunter sitzend v.L.n.R.: Dr. Karlheinz Blessing, Vorstandsvorsitzender der Saarstahl AG, die Ministerpräsidentin, Dr. Wolfram Jost, Technologievorstand der Software AG und Prof. Dr. Peter Loos, Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik im DFKI (Foto: Hell)
Die Ministerpräsidentin des Saarlandes Annegret Kramp-Karrenbauer umgeben von Vertretern der beteiligten Unternehmen – darunter sitzend v.L.n.R.: Dr. Karlheinz Blessing, Vorstandsvorsitzender der Saarstahl AG, die Ministerpräsidentin, Dr. Wolfram Jost, Technologievorstand der Software AG und Prof. Dr. Peter Loos, Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik im DFKI (Foto: Hell)

Um die Wertschöpfungspotzenziale dieser Produktionsdaten umfassend nutzen zu können und einen weiteren Schritt in Richtung Industrie 4.0 zu machen, beteiligt sich die Saarstahl AG am vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekt „iPRODICT“ (Intelligent Process Prediction based on Big Data Analytics) im Saarland.

„Das Saarland weist im Vergleich der Bundesländer die zweithöchste Industriedichte auf und ist gleichzeitig ein weltweit anerkanntes Informatik-Zentrum“, sagt Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes. „Dass nun hier der erste anwendungsorientierte Industrie-Pilot im Saarland zum Thema Industrie 4.0 an den Start gebracht wird, kombiniert zwei der besonderen Vorzüge unseres Bundeslandes in logischer Weise und schafft damit einen Mehrwert für die Region und darüber hinaus.“

Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes: "Das Saarland weist im Vergleich der Bundesländer die zweithöchste Industriedichte auf." (Foto: Hell)
Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes: „Das Saarland weist im Vergleich der Bundesländer die zweithöchste Industriedichte auf.“ (Foto: Hell)

iPRODICT erforscht unter der Konsortialführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) in einem interdisziplinären Team aus Forschern (DFKI, Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS), Industrieexperten (Blue Yonder GmbH, Pattern Recognition Company GmbH, Software AG) sowie dem Anwender Saarstahl AG einen intelligenten Ansatz zur automatisierten Verbesserung von Geschäfts- und Produktionsprozessen.

Ziel von iPRODICT ist es, das von der Saarstahl AG zur Produktionsüberwachung eingesetzte Sensornetzwerk mit der betriebswirtschaftlichen Ebene zu verbinden. Dies ermöglicht es, Qualitätsschwankungen in der Stahlverarbeitung — pro Jahr werden im Völklinger Stahlwerk rund 2,5 Millioenen Tonnen Stahl erzeugt, der anschließend weiterverarbeitet wird — frühzeitig zu entdecken und sie durch Anpassungen der Produktions- bzw. Geschäftsprozesse zu antizipieren. In einem solchen digitalen Industrieunternehmen lassen sich optimale Geschäftsabläufe prognostizieren und automatisiert in die Prozesssteuerung überführen. Produktbezogene Nachbearbeitungen können beispielsweise schon während der Produktion vorbereitet werden. iPRODICT wird somit eine optimale Auslastung der Produktionskapazitäten fördern.

„iPRODICT zeigt, wie Big Data in Unternehmen für eine vorausschauende  Planung und optimierte Produktionsprozesse sorgt. Mit solchen Werkzeugen werden die umfangreichen Produktionsdaten, die heute  ungenutzt bleiben, zu einer wertvollen Ressource für die Produktion“, fasst Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas, verantwortlicher Abteilungsleilter im BMBF, die Vorteile von iPRODICT zusammen.

Der entwickelte iPRODICT-Ansatz wird als technologischer Prototyp in die Prozessfertigung beim Anwendungspartner Saarstahl AG implementiert, getestet und validiert. Dies wird einerseits die Machbarkeit des technologischen Ansatzes unterstreichen und andererseits die Nutzenpotenziale einer Industrie 4.0 verdeutlichen.

Worte der Partner zum Projekt:

  • Dr. Karlheinz Blessing, Vorstandsvorsitzender der Saarstahl AG: „Für ein weltweit agierendes Stahlunternehmen wie Saarstahl mit Kunden, die höchste Qualität bei immer kürzeren Produktzyklen verlangen, ist die digitale Vernetzung schon heute ein wichtiger Wertschöpfungsfaktor. Wenn wir durch iPRODICT zukünftig Produktionsprozesse optimieren oder sogar einsparen können, ist das ein sehr vielversprechender Ansatz“.
Dr. Karlheinz Blessing, Vorstandsvorsitzender der Saarstahl AG: "Für ein weltweit agierendes Stahlunternehmen wie Saarstahl mit Kunden, die höchste Qualität bei immer kürzeren Produktzyklen verlangen, ist die digitale Vernetzung schon heute ein wichtiger Wertschöpfungsfaktor." (Foto: Hell)
Dr. Karlheinz Blessing, Vorstandsvorsitzender der Saarstahl AG: „Für ein weltweit agierendes Stahlunternehmen wie Saarstahl mit Kunden, die höchste Qualität bei immer kürzeren Produktzyklen verlangen, ist die digitale Vernetzung schon heute ein wichtiger Wertschöpfungsfaktor.“ (Foto: Hell)
  • Dr. Wolfram Jost, Technologievorstand der Software AG: „Der globale Wettbewerb zwingt die deutsche Industrie zu einer noch stärkeren Individualisierung ihrer Geschäftsabläufe. iPRODICT zeigt, welche Chancen die Digitalisierung auch klassischen Branchen wie der Stahlindustrie bietet. Innovative Softwarelösungen verbessern die Produktion und erhöhen so die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrien“.
  • Prof. Dr. Peter Loos, Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik im DFKI: „Mit dem iPRODICT-Ansatz werden Big-Data-Analysen nicht nur zur Optimierung einzelner Produktionsschritte in Echtzeit realisiert, sondern auch zur Prognose und Steuerung gesamter Geschäftsprozesse, ein wesentlicher Schritt in Richtung des sogenannten Predictive Enterprise“.
  • Dr. Dirk Werth, Konsortialführer von iPRODICT: „iPRODICT entwickelt die nächste Generation von Produktionsplanungssoftware – made in Germany. Solche Systeme erfassen jedes Ereignis der aktuellen Produktion mittels Sensornetzwerken, vergleichen dieses mit historischen Daten, die in großen Datenbanken gespeichert sind und prognostizieren damit die Zukunft. Damit wird es Unternehmen möglich, bereits auf Ereignisse zu reagieren, noch bevor diese passieren“.
  • Uwe Weiss, Geschäftsführer von Blue Yonder GmbH: „Predictive Applications werden in Zukunft eine Schlüsselrolle im Bereich Industrie 4.0 einnehmen. Denn durch die Überwachung sämtlicher Sensordaten von Maschinen können Produktionsprozesse mit weiteren Bereichen wie dem Qualitätsmanagement und der Wartung intelligent miteinander verknüpft werden. Wichtige Kernprozesse im Unternehmen werden dadurch wesentlich effizienter und kostengünstiger gesteuert. Der Weg hin zu einer vernetzten digitalen Welt wird so greifbar“.
  • Dr. Dirk Hecker, Geschäftsführer der Fraunhofer-Allianz Big Data: „Große Industrieunternehmen generieren – meist in Echtzeit – riesige Datenmengen. Um daraus Optimierungs­potentiale identifizieren und strategische Wettbewerbsvorteile nutzen zu können, müssen die Datenströme mit innovativen Big-Data-Analytics-Verfahren analysiert werden. Mit iPRODICT möchten wir Saarstahl bei der Transformation zur ‚Smart Factory’ unterstützen“.
  • Dr. Erhardt Barth, Geschäftsführer PRC GmbH: „Big Data Technologien leiden derzeit noch daran, dass Bild- und Video-Daten nicht einfach integriert werden können, obwohl sie in vielen Fällen nützliche Informationen enthalten, die jedoch erstmal aus den vielen Gigabyte an Pixeldaten extrahiert werden müssen. PRC entwickelt im Rahmen von iPRODICT eine Schlüsseltechnologie, welche automatisch relevante Informationen aus den großen Mengen an Bild- und Videodaten extrahiert und damit eine Optimierung der Produktionsprozesse bei der Saarstahl AG ermöglichen wird. Aufgrund generischer Ansätze sind wir zuversichtlich, diese Technologie auch in zukünftigen Industrie 4.0 Projekten einsetzen zu können“.

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