Bahnhof Völklingen
1850:
Die preußische Regierung verpflichtet sich, den Bahnbau von Trier nach Saarbrücken durch das Saartal in die Hand zu nehmen.
1856:
Berliner Beschluss: Die Bahn wird auf Staatskosten gebaut.
1858:
Bau des ersten Völklinger Bahnhofs und erste Probefahrten auf der Saartalstrecke.
Am 16.12.1858 wurde dieBahnlinie Saarbrücken – Metz eröffnet, welche 1860 bis nach Trier verlängert wurde.
1860:
Völklingen wurde Bahnstation an der Strecke Saarbrücken – Merzig – Trier. Der erste Völklinger Bahnhof wurde gebaut, es stand östlicher Richtung des heutigen „Alten Bahnhofes“, dort wo später der Güterbahnhof erbaut wurde. Doch erwies sich aber bald als zu klein, denn die Belegschaft der späteren Röchlingwerke musste befördert werden.
1870/71:
Der Bahnhof wird im Krieg zum Ziel französischer Artillerie, die vom Hühnerscharberg versuchen den Bahnverkehr stillzulegen
1872:
Bau der Nebenstrecke Völklingen-Püttlingen zur Grube Victoria. Die Strecke zweigt in etwa beim heutigen Verkehrskreisel am Amtsgericht ab, führt über den Schwarzenweg, der bis heute als Fußweg zum Berufsbildungszentrum genutzt wird. Anschließend kreuzt die Strecke die Reste der alten Heidstocker Burg, von wo sie stetig anstieg und am Anna-Schacht vorbei bis zur Grube in Püttlingen führte.
1885:
Planung einer Kleinbahn zwischen Völklingen und Lebach
1893:
Bau des heute noch erhaltenen „Alten Bahnhofs Völklingen“ ein langgestreckter, dreiglidriger Bau. Er hatte ein Langhaus mit Anbau auf östlicher Seite. Erwähnenswert ist auch die über alle Geschosse reichende Empfangshalle, sowie der fast gleich hohe Wartesaal, beide mit reich verzierten Holzdecken versehen. Zur gleichen Zeit endstand die Unterführung zu den Gleisen 2-5, um die Pendlerströme sicher in die Stadt b.z.w. zu ihren Arbeitsplätzen zu führen. Bereits 1894 konnte der Bahnhof eröffnet werden.
Anbringen von acht kreisrunden Scheiben mit Territorialen Wappen in der Empfangshalle, diese zeigen:
- das Wappen des Kaisers
- das von Nassau
- von Crêhange
- von Zweibrücken
- des Saarlandes
- von Lothringen*
von Elsass* - und ein Fantasiewappen aus Wadgassen
* diese beiden Wappen sind seit ca. 2001 nicht mehr zu sehen.
1905:
Zwischen dem Minette-Gebiet in Lothringen und Völklingen verkehren geschlossene Erzzüge.
1909:
Es endstand eine zweigeschossige Trafostation östlich des Bahnhofgebäudes.
Die Straßenbahlinie Völklingen – Wehrden – Geislautern – Ludweiler wird eröffnet, sie führt direckt vom Bahnhof vorbei.
1911:
Eröffnung der Köllertalbahn, einer vollspurigen Nebenstrecke zwischen Völklingen und Lebach.
1914-1918:
Erster Weltkrieg: starker Zugverkehr über die Saartallinie sowie nach Überherrn durch Truppentransporte.
1928:
Bau eines eingeschossigen Vorbaus.
1930:
Ein Reiterstellwerk wird errichtet, außerdem wird die Unterführung erweitert.
1931:
Die größte betriebstechnische Erweiterung durch ein zweigeschossiges Ausgangsgebäude, 20m oberhalb des Bahnhofgebäudes. Mit dem Bau wurde der verdoppelten Einwohnerzahl Völklingens Rechnung getragen.
Ein Schnellzug entgleist, ein Toter ist zu beklagen.
Einrichtung des Haltepunktes „Heidstock“ an der Köllertalbahn. Ein vorhandenes Stellwerk wurde um einen Fahrkartenverkauf und einen Warteraum ergänzt.
1935:
Der Gemeinschaftsbahnhof der Deutschen Reichsbahngesellschaft und der Elsass-Lothringischen Eisenbahn wird der Reichsbahn zugeordnet.
1936:
Anbau eines WC-Traktes auf westlicher Seite.
Ausbau des Dachgeschosses.
1939:
Der zweite Weltkrieg beginnt, was Militärtransporte und Evakuierungszüge zur Folge hat.
1945:
Pioniere der Wehrmacht sprengen bei ihrem Rückzug u.A. die Hostenbacher Brücke, sowie die Brücke an der Luisenthaler Enge um den alliierten keine brauchbare Infrastrucktur zu hinterlassen.
Im gleichen Jahr wird eine Behelfsbrücke über die Luisenthaler Enge wieder in Betrieb genommen.
1949:
Erweiteung des Vorbaus, schaffung zweier Nebeneingänge.
Anbau einer Eingeschossigen Ladenzeile im Osten.
1951:
Bau eines Behelfsstellwerkes.
1952:
Wiederaufbah der Hostenbacher Brücke.
Verlegung von Staatsgleisen im Nauweiler Gewann.
1953:
Bau eines neuen Wasserturmes.
1957 – 1959:
Erweiterung des Sonderzimmers auf westlicher Seite und der sich daran Anschließenden Bau einer Erfrischungshalle (Verkauf auf Bahnsteigsebene)
1959:
Die Unterfürhung beim Bahnhof wird ein zweites mal erweitert.
Das Bahnbetriebswerk Völklingen wird aufgelöst.
Überlegung für den Bau eines neuen Bahnhofes, es wäre der dritte.
1961:
Die Unterführung zwischen Völklingen und Wehrden wird montiert.
1962:
Die elektrischen Fahrleitungen im Bahnhof werden unter Strom gesetzt.
1964:
Ein neues Gleisbildstellwerk ersetzt drei alte Stellwerke.
Einführung von elektrischen Wendezügen auf der Strecke Völklingen nach Überherrn.
Die neue Unterführung wird dem Verkehrübergeben.
1966:
Stilllegung der Strecke zur Grube Victoria, einem Teil der Köllertalbahn.
Bilder aus den 1950er und 60er Jahren:
1970:
Umbau im Inneren, Kassenraum und Fahrkartenschalter.
Im Schnitt passieren täglich 16000 Reisende Völklingen.
Völklingen ist Endhaltepunkt des schwersten Güterzuges der Deutschen Bundesbahn: 2800 Tonnen Schwedenerz.
1971:
Die neue Gleistrasse wird zwischen Bous und Völklingen in Beriebgenommen.
Baubeginn eines Werksbahnhofs im Nauweiler Gewann, er wird 1972 eingeweiht.
1973:
Die Züge Saarbrücken-Trier fahren nun alle Elektrisch.
1975:
Die Bundesbahndirektion beschließt in Übereinstimmung mit der Stadt den Neubau eines Empfangsgebäudes.
1976:
Der letzte Dampfzug verlässt Völklingen.
1979:
Zwischen Luisenthal und Völklingen stoßen zwei Güterzuge zusammen.
Im Dezember wird der Flüssigeisen verkehr zwischen der Dillinger Hütte und dem neuen Blasstahlwerk Völklingen aufgenommen.
1982:
Aus Kapitalmangel der Bundesbahn wird der Neubau des Bahnhofgebäudes vertagt.
1985:
Im Völklinger Bahnhof wird der 125. „Geburtstag“ der Saartalstrecke gefeiert.
Noch im selben Jahr wird die Köllertalbahn bis Etzenhofen stillgelegt.
1986:
Der grenzüberschreitende Verkehr nach Frankreich über Überherrn wird eingestellt.
Völklingen gehört im Wagenladungsverkehr zu den größten Knotenpunkten der Deutschen Bundesbahn.
Abriss des Güterbahnhofs.
1987:
Man denkt wieder über einen Bahnhofsneubau nach und plant einen 3,7 Millionen DM teuren Neubau.
1988:
Leserbriefe erscheinen in den Zeitungen, sie sprechen sich für den Erhalt des Alten Bahnhofes aus.
1990:
Die Bahnlegt fest: Kein Interregio-Halt in Völklingen.
Abriss der Ladenzeile, des Ausgangsgebäudes, und der Trafostation.
Oberbürgermeister Netzer fordert einen Investor für den alten Bahnhof, ansonsten solle dieser abgerissen werden. Damit widerspricht er Kulturdezernent Peter Hötger, der den Alten Bahnhof erhalten sehen möchte.
1991:
Es ist beschlossen: Die Bahnbaut einen neuen Bahnhof.
bis 1992:
Instandhaltungsarbeiten in geringem Umfang am Alten Bahnhof.
1992:
Schließung des „Alten Bahnhofs“ nach Einweihung des neuen Gebäudes.
Der „Alte Bahnhof“ wird unter Denkmalschutz“ gestellt.
Einstellung des Personenverkehrs nach Überherrn.
Ein mit drei Lokomotiven bespannter Güterzug entgleist nach einer Kollision mit einer Rangierlok.
1993:
Die Stadt Völklingen möchte den Alten Bahnhof verkaufen.
1994:
Der Alte Bahnhof wird 100.
Der neue Bahnhof ist ab 20h geschlossen.
Stadt und Bahn streiten sich über die Besitzverhältnisse des Gebäudes.
Obdachlose hausen im Alten Bahnhof.
Die Expressgutannahme im neuen Bahnhof wird geschlossen.
Ein HNO-Arzt zieht in das Dachgeschoss des neuen Bahnhofes.
1996:
Das Gebäude „Alter Bahnhof“ wird für den Saarlandtag herrausgeputzt.
Podiumsdiskussion um den Alten Bahnhof durch die Initiative Völklinger Hütte.
1998:
Die VHS soll den Alten Bahnhof nutzen, mit einem Tag der offenen Tür wird die Eröffnung eines Tourismus-Informations-Service-Centers gefeiert.
Einweihung eines Restaurants im Alten Bahnhof.
2000:
Die Stadt kauft das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes.
2002:
EDV-Kurse finden im Alten Bahnhof statt.
2004:
Der Verkauf der Fahrkarten wird durch eine Agentur übernommen.
2008:
150 Jahre Saartal-Eisenbahnstrecke
2011:
Die Touristeninformation zieht aus, nun findet man sie in der Poststraße.
2012:
Nach vielen Jahren in denen man sich es wünschte, wird der Bahnhof Völklingen endlich behindertengrecht ausgebaut.